MACHINE HEAD haben seit ihrem letzten Album „Carthasis“ turbulente Zeite durchlebt. Das Album spaltete nicht nur die Fangemeinde, sondern auch die Band selbst. So kam es zum Line-Up-Wechsel und Frontmann Rob Flynn nahm das neue Album „Of Kingdom And Crown“ mit neuen Musikern auf. Nach 31 Jahren Bandgeschichte ist Rob Flynn das einzig verbliebene Gründungsmitglied und versucht mit dem neuen Album an alte Glanzzeiten anzuschließen.
31 Jahre und kein bisschen leise
Dass die amerikanischen Thrash-Granden ein Gespür für überlange Songs haben, beweist uns gleich der zehnminütige Opener „Slaughter The Martyr“. Gut drei Minuten wird atmosphärisch angedeutet, was danach auf uns zukommt. Spätestens wenn Mr. Flynn „Slaughter The Martyr“ brüllt, setzen die übrigen Instrumente ein und es wird in guter alter MACHINE HEAD-Manier drauflosgespielt. Unglaublich, wie präzise sie ihre Instrumente einsetzen und dabei zum großen Thrash-Rundumschlag ausholen. Eindrucksvoll beweisen die Bay-Area-Thrasher, wie sich ihr Sound weiterentwickelt hat und trotzdem wieder an vergangene „The Blackening“-Glanzzeiten anschließt. „Slaughter The Martyr“ wird seiner Position als Opener mehr als gerecht, die gut zehn Minuten Spielzeit wissen zu überzeugen.
Dass es auch um eine Ecke atmosphärischer zur Sache gehen kann, beweist das epische „My Hands Are Empty“. Mit jedem Hördurchlauf wächst die Nummer und des Sängers Worte bleiben dem Hörer im Kopf hängen. Als Anspieltipp möchte ich meinen persönlichen Favoriten „Become The Firestorm“ vorschlagen. Die irrwitzigen Gitarrenläufe gleich zu Beginn zeigen, in welchen musikalischen Sphären sich die Musiker bewegen. Der Refrain weiß mit dem stark melodischen clean Gesang zu punkten und bei den Übergängen stampft die Rhythmus-Fraktion vor sich hin, dass es nur so eine Freude ist. Daumen hoch, ich bin gespannt wie die Nummer live zünden wird.
Doch ganz egal, ob der Titel „Choke On The Ashes Of Your Hate“, „Bloodshot“ oder „Kill The Enemies“ heißt, die Musik zaubert ein Lächeln auf die Lippen, was unweigerlich in Headbangen endet. Grund für die Frischzellenkur in der Musik von MACHINE HEAD ist wohl auch die neue Besetzung. Vor allem der neue Mann an der Gitarre – „Vogg“ spielte vorher u. a. bei VADER und DECAPITATED – bringt frischen Wind in das Konzept.
Just Killers – No Fillers
Wenn man bedenkt, dass es sich bei „Of Kingdom And Crown“ um das bereits zehnte Studioalbum der Amerikaner handelt, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Output zu den Highlights in der Diskographie der Band zählt. Klammert man die drei Intros („Overdose“, „Assimilate“ & „Terminus“) aus, bleiben zehn starke Songs, die zu überzeugen wissen. Neben den stark thrash-lastigen Nackenbrechern weiß auch das alternative „Unhallowed“ zu gefallen.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass MACHINE HEAD mit „Of Kingdom And Crown“ der Sprung zurück in die Speerspitze der Thrash-Szene gelungen ist. Diese Veröffentlichung zählt schon jetzt zu den Anwärtern auf das Album des Jahres.
Veröffentlichungsdatum: 26.08.2022
Spieldauer: 59:30
Label: Nuclear Blast
Line Up:
- Rob Flynn – Vocals, Gitarre
- Waclaw „Vogg“ Kietlyka – Gitarre
- Jared MacEachern – Bass
- Matt Alston – Drums
MACHINE HEAD “ØF KINGDØM AND CRØWN” Tracklist
1. SLAUGHTER THE MARTYR
2. CHØKE ØN THE ASHES ØF YØUR HATE (Video bei YouTube)
3. BECØME THE FIRESTØRM
4. ØVERDØSE
5. MY HANDS ARE EMPTY
6. UNHALLØWED (Audio bei YouTube)
7. ASSIMILATE
8. KILL THY ENEMIES
9. NØ GØDS, NØ MASTERS (Video bei YouTube)
10. BLØØDSHØT
11. RØTTEN
12. TERMINUS
13. ARRØWS IN WØRDS FRØM THE SKY
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