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LOST VITAL SPARK: Leviathan [Eigenproduktion]

Ambitionierter Melodic Death Metal mit kleineren Metalcore-Einflüssen, der noch seinen Weg finden muss.

So mächtig, wie es der Titel dieses Debüts verspricht, ist “Leviathan” nicht geworden. Die eigene Opulenz rührt viel mehr von der durchschnittlichen Songlänge als vom musikalischen Fundament. Ein schlechtes Album ist das Teil deshalb jedoch noch lange nicht, denn selbst wenn im Hause LOST VITAL SPARK nicht alles perfekt gelingt, so überwiegen letzten Endes die guten Ideen.

Das selbst gegebene Prädikat Progressive Death Metal muss vordererst relativiert werden, hat “Leviathan” mit einer Band wie OPETH doch nicht einmal am Rande zu tun. Stattdessen liegen die Wurzeln von LOST VITAL SPARK im Melodic Death Metal, dessen schwedische Anleihen vor allem in den höchst verspielten und ungemein melodischen Leadgitarren zum Tragen kommen. Ergänzt werden diese von gelegentlichen Metalcore-Stilmitteln wie den Breakdowns und Moshparts in “Serve Your Time” sowie kurzen klar gesungenen Passagen, die vor allem im Opener “Stereotype” einen guten Eindruck hinterlassen.

Manchmal wirkt das Material auf “Leviathan” etwas gestreckt

Als progressiv kann man also bestenfalls die Länge der einzelnen Songs bezeichnen, welche in der Regel um die 7-Minutenmarke angelegt sind. Da die Nummern ansonsten zwar abwechslungsreich, jedoch im Aufbau nicht zu komplex sind, liegt hier der Knackpunkt von “Leviathan”. Ab und an wirkt das Material etwas gestreckt und hätte durchaus straffer und zielgerichteter zum Punkt kommen dürfen.

Dafür bestechen Benji und Denny an den Gitarren größtenteils mit durchdachter und unverkrampfter Melodieführung, die durch das solide Rhythmusfundament nach vorne getrieben wird. Etwas blass bleiben hingegen die Vocals von Sänger Steff, welcher sich von der Masse an Melodeath-Frontern mit seinen routinierten Screams nicht absetzen kann. Die Produktion ist ebenfalls weitgehend ordentlich und lässt im Bereich der Eigenproduktionen nur wenig Grund zur Klage.

Bedenkt man also, dass es sich bei “Leviathan” um ein Erstlingswerk handelt, dann darf durchaus von einer ambitionierten Platte gesprochen werden, die vielleicht noch zu konventionell ist, um ihrem bedeutungsschwangeren Titel gerecht zu werden, doch möglicherweise nur einen Warnschuss darstellt, den die Österreicher mit dem Nachfolger hoffentlich in eine platzierte Bahn zu lenken wissen.

Veröffentlichungstermin: 30.12.2009

Spielzeit: 57:22 Min.

Line-Up:

Steff – Vocals
Denny – Guitars
Benji – Guitars
Andreas – Bass
Manes – Drums

Produziert von Lost Vital Spark
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.lostvitalspark.com

LOST VITAL SPARK “Leviathan” Tracklist

01. Stereotype
02. Serve Your Time
03. Hypocrite
04. F Minus
05. Individuality And Other Delusions
06. The Outcry
07. Progress
08. Free And Forced

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