LEE HARVEY AND THE OSWALDS: Three Bullets in the Mainstream

Eine absolut unberechenbare Metalband mit Saxophonen und einer Trompete, eine Band die zwischen Jazz, Fusion, Polka, Funk und Metal hin und her rast – das kann ja nur gut werden!

Juhu, verlieren wir bitte alle mal eben die Orientierung, streunen wie die Lemminge durch die Botanik und verlieren die Fähigkeit uns zu artikulieren. Kommt schon, das macht Spaß, macht mit! Und wie erreichen wir diesen Zustand? Nichts leichter als das: Die kranke Truppe LEE HARVEY AND THE OSWALDS liefert die perfekte Anleitung dazu.

Die Band mit dem coolsten Namen überhaupt geht tierisch zur Sache – in einem recht neuen Metier. Eine Metalband mit Saxophonen und einer Trompete, eine Band die zwischen Jazz, Fusion, Polka, Funk und Metal hin und her rast, das ist es was LEE HARVEY AND THE OSWALDS ausmacht. Durch die enorme Bandbreite sind die acht Münchner absolut unberechenbar, auf Polka folgt Black Metal, auf Jazz folgt Stoner Rock. Dadurch dass hier eine für Metal untypische Besetzung agiert kann es schon zu gewissen Startschwierigkeiten kommen, wenn man LEE HARVEY AND THE OSWALDS zum ersten Mal hört.

Doch lasst euch einfach von dem superben Groove treiben, dem man sich so oder so nicht widersetzen kann. Das Gespann macht Musik, die in die Beine geht, die man eigentlich lieben muss – es sei denn man bekommt Krätze weil die Ausrichtung unvereinbar mit der Ethik des Hörers ist. Doch selbst dieses intolerante Pack sollte sich einen Ruck geben und den Klängen des morbiden Gespanns lauschen, irgendwie ist auf Three Bullets in the Mainstream für jeden was dabei.

Die Rocker werden von Sänger Manuels rauhem und fiesem Organ und den rockigen Gitarrenriffs, von den swingenden Grooves und den wabbernden Hammondorgeln begeistert sein. Die eher kaputten Hörer werden sich an den an NAKED CITY-erinnernden Stellen laben und auf die kranken Death Metal-Riffs und die Blast Beats abfahren. Doch wer totales Chaos erwartet wird enttäuscht werden: Denn bärenstarke Hooklines warten in allen Songs auf, in Railgun wie in Napkin Polka, in Blizzard wie in Carnage. Es dauert nur hier und da etwas, bis sie zünden. Doch wenn, dann alle Achtung. Man wird in der Tat schnell süchtig nach dem, was LEE HARVEY AND THE OSWALDS fabrizieren.

Three Bullets in the Mainstream ist ein mutiges Album. Aber die acht Münchner haben eh nichts zu verlieren, sie können nur gewinnen. Und angesicht von neun Hits, der guten Produktion, den versierten Musikern, des genial-hässlichen Covers und der richtigen Attitüde werden sie das auch. Ich jedenfalls freue mich auf weitere Schandtaten der Freaks.

Veröffentlichungstermin: 5. September 2005

Spielzeit: 52:21 Min.

Line-Up:
Manuel – Gesang

Florian – Gitarre

Florian – Bass

Christoph – Drums

Frank – Saxophon, Percussion

Roman – Saxophon, Harp

Ralf – Trompete

Produziert von Florian Bätz
Label: STF-Records

Homepage: http://www.leeharvey.de

Tracklist:
1. Railgun

2. Napkin Polka

3. Fat Fred

4. Devil Tune

5. Blizzard

6. Carnage

7. 11811

8. Crawling

9. H. Song (Bonus)

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