KAPTAIN SUN: Rainbowride

Langweiliger 08/15 Metal von besoffenen Schweden.

„Four drunken Heavy Metal Guys from Sweden“ kündigt das Info der Plattenfirma an, die gekommen sind, mit einem Album „of high octane Heavy Metal Thrills“ und so weiter und so fort. Wenn es nach mir geht, können sie sofort wieder zurück nach Schweden fahren und sich in Ruhe betrinken, denn das hier ist absolut nix. Das ist schon nicht mehr langweilig, das ist nervig. Keine Thrills und der Oktangehalt geht eher Richtung Biodiesel. KAPTAIN SUN spielen saft- und kraftlosen 08/15 80er Metal der simpelsten Sorte, und das mit einer Energielosigkeit, die höchstens noch von der Stupidität der Gitarrensoli übertroffen wird. Sollte diese Platte irgendwie ironisch gemeint sein, erschließt sich mir der Witz nicht.

Musikalisch wird von BLACK SABBATH bis MOTÖRHEAD alles verwurstet, was Rang und Namen hat und sich nicht wehren kann. Prinzipiell ja kein schlechter Ansatz, TERRORWHEEL haben gezeigt, daß man auch so großartige Musik machen kann, aber die haben wenigstens noch einen Funken Eigenständigkeit und hohe Oktanzahlen in den entsprechenden Körperteilen. Irgendwie erinnert „Rainbowride“ an ein mißglücktes BAD NEWS Album, bei dem aus Versehen richtig gespielt wurde und man vergessen hat die Jokes zwischen die Lieder zu setzen.

Die Riffs hat man nicht nur schon hundertmal, sondern ca 100000 mal gehört, und meistens in besserer Verpackung. Die Songs dauern Ewigkeiten, obwohl meist schon nach 47 Sekunden alles gesagt und gespielt wurde, aber man kann ja die tolle Melodie mit den drei Tönen aus dem Intro ruhig noch zwei Minuten lang wiederholen, das wirkt dann undergroundiger…

Absolut versaut wird das Ganze dann durch das eintönige Gegröhle von Sänger Andy Wong, der seine banalen Texte in Lautstärke und Tonlage den Psychos an der Bahnhaltestelle Chlodwigplatz in Köln nicht unähnlich herauskotzt. Von dem kindischen Artwork ganz zu schweigen.
Selbst die wirklich gute und druckvolle Produktion kann die Schwächen der Musik nicht ausgleichen.
Sicherlich hat auch diese Band ihre Heerscharen von Fans, und ich fürchte, die werden sie vergöttern, aber für mich ist das nichts. Gar nichts.

Vielleicht muß man ja besoffener schwedischer Biker sein, um das zu verstehen, aber ich als armer deutscher Amateur-Trinker sage: Ne, Leute, guter Retro geht anders!

Spielzeit: 48.22 min. Min.

Line-Up:
Richard Gustafsson – Bass

Andy Wong – Vox & Guitar

Andrey – Lead Guit.

Marcus Hamarin – Drums

Label: Rage of Achilles

Homepage: http://www.kaptainsun.com

Tracklist:
1.Invisible Dragons

2.Cosmic Magic from the doomed Planets below

3.Golden Harvest

4.Lovedemon

5.Rainbowride

6.Freedom

7.Groove Hotel

8.The Tides

9.Universe at Night

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