KALIBAS / RUNE: Split

Totales Chaos vs. krankes Chaos. Wer wird siegen?

Natürlich kommt solcher Sound nur auf einem Label raus: Relapse. Verrückt, schrill, schnell, technisch und grindig. In diese Richtung sind – mehr oder weniger – beide, hier vertretenen Bands einzuordnen. Hier wird geknüppelt, was das Zeug hält und gleichzeitig darauf geachtet, dass die Songstrukturen ja nicht nachzuvollziehen sind.

Wobei es KALIBAS doch einigermaßen gelingt, dass man irgendwie durchsteigt. Das liegt vor allem daran, dass ihre vier Songs recht kurz und knackig sind. Aber dennoch machen sie keine Musik für Freunde eingängiger Sachen, schließlich standen auch hier unter anderem CONVERGE und THE DILLINGER ESCAPE PLAN Pate. KALIBAS schaffen es auch trotz sämtlicher Frickelei und Vertrackheit noch gewaltig den Arsch zu treten. Es gibt eine klasse Mischung aus Geschrei und Gegrunze, fiese Riffs und einen unmenschlichen Drummer zu hören. Sämtliche Songs, besonders aber Track Marks on a Beer Rag sind richtig geil und machen Lust auf ein, sicherlich extrem anstrengendes Debüt-Album.

RUNE hingegen wirken irgendwie vertrackter, obwohl sie eigentlich simplere Musik spielen. Aber die Tatsache, dass fast durchgängig zwei verschiedene Riffs gleichzeitig gespielt werden, ist ziemlich anstrengend. Dabei wird nicht mal ständig Vollgas gegeben, sondern auch viel in mittleren Geschwindigkeitsregionen gewütet. Durch die Arbeit an den Drums, die in den Blast-Passagen eh nicht so sehr funktionieren will, wirkt das ganze recht schleppend. Schade ist nur, dass die Songs durch die jeweils lange Dauer noch anstrengender werden und mich auch fertig machen. Hier wird eher mit langsamen, aber hektischen CONVERGE und BURNT BY THE SUN geflirtet und das sehr exzessiv. Die Gitarristen und der Sänger sind wiederum sehr gute Musiker. Drummer Jimmy hat auch Potential, aber bei den Blast-Attacken setzt er doch manchmal aus. Der beste Song von Rune ist definitiv Birds with Broken Wings, der Rest ist nicht schwach. Das Abschließende, rein Elektronische For the Weary and Sullen ist dann doch wieder ziemlich spannend, hier wird mit minimalen Mittel eine spannende Atmosphäre erzeugt.

Ansonsten bleibt zu sagen, dass bei keiner der beiden Bands die Produktion als überdurchschnittlich zu Werten ist, besonders bei RUNE leidet die Brachialität doch besonders unter dem Gepolter. Die Schlacht haben nach einem deutlichen Punktesieg also KALIBAS gewonnen, die einfach alles weggewuchtet haben. Dennoch ist diese Split nur dem harten Kern der Relapse-Hörer ans Herz zu legen, schließlich ist dieser Release doch nur ein Appetizer auf kommendes Full-Length Unheil.

Spielzeit: 29:38 Min.

Line-Up:
KALIBAN:

Jody Roberts – Guitar

Patrick Murphy – Voice

Aaron Nichols – Guitar

Erik Burke – Drums

Paul Pieramico – Bass

Kalibas@hotmail.com

www.come.to/kalibas

RUNE:

Kevin Gamble – Guitar, Noise

Jeremy Jordan – Vocals, Noise

Dave Mann – Bass, Noise

Jimmy Magnuson – Drums

Rick Shutte – Guitar

Runecontact@hotmail.com

Label: Relapse Records

Tracklist:
KALIBAS:

1. Cyianideology

2. Track Marks on a Beer Rag

3. Get Ugly

4. From Rags to Ruin

RUNE:

5. Brids with Broken Wings

6. Songs of the Sirens

7. Weep for Nothing

8. For the Weary and the Sullen

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