JAUGERNAUT: Contra-Mantra

Siebziger-Prog mit kommerzieller, damals radiokompatibler Rockmusik verknüpft. Superstarke Platte einer Band, die immerhin schlappe 25 Jahre auf Eis lag!

Ursprünglich bereits 1978 gegründet, veröffentlichten JAUGERNAUT Anfang der Achtziger zwei mittlerweile in Prog Rock-Kreisen gesuchte Alben und verschwanden dann komplett in der Versenkung. Nachdem Mainman Jim Johnston im Lauf der Jahre immer wieder auf die alten Geschichten angesprochen wurde, wollte er es wohl nochmal wissen und so liegt nun mit Contra-Mantra ein bereits 2005 fast im Alleingang aufgenommenes und jetzt endlich offiziell veröffentlichtes Werk vor, übrigens der erste Teil eines Konzeptalbums.
Da ich die beiden ersten Alben nicht kenne, ist ein Vergleich natürlich unmöglich, ich gehe aber einfach mal davon aus, dass sie stilistisch nicht wesentlich anders klangen, zumal JAUGERNAUT die 70er nach wie vor atmen, eigentlich sogar nichts anderes. Soundlich sind Parallelen zu Größen wie YES in ihrer späten 70er-Phase nicht zu verleugnen, wobei JAUGERNAUT etwas pompöser und kommerzieller klingen, die Band dürfte somit auch für Fans von z.B. STYX oder BOSTON interessant sein und in den härteren Parts schwingen auch mal ganz vorsichtig DEEP PURPLE mit.
Qualitativ gibt es nichts, aber auch wirklich gar nichts zu bemängeln. Die Stimme von Jim Johnston ist schön kraftvoll und trotzdem klar und melodisch und man fragt sich, warum ihn damals nicht irgendeine größere Band verpflichtet hat. Die vorliegenden Songs entwickeln sich ruckzuck zu kleinen Hits und zünden wirklich auf Anhieb, ohne aber nach mehreren Durchgängen zu langweilen. Während der knapp viertelstündige Opener Anthem enorme Abwechslung bietet, gehen die Herren beim darauf folgenden The Damage Is Done wesentlich spritziger und kommerzieller zu Werke und das Ding ist auch echt ein richtiger kleiner Radiohit geworden, dessen Chorus einen bis in den Schlaf verfolgt.
Auch im weiteren Verlauf wird gekonnt eine Brücke zwischen leicht proggigen Parts und extrem ohrwurmigen Melodien geschlagen, das Ganze wurde mit einer schön erdigen und nicht zu aufdringlichen Produktion versehen, was will man mehr?
Vielleicht das leicht melancholische Better Living Thru Anarchy, das flotte, höllisch groovende A Different World oder einen elegischen Abschluss wie All I See Is Gray? Ist doch alles drauf!

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 57:04 Min.

Line-Up:
Jim Johnston – vocals, guitars, keys, bass, drums
Tyler Johnston – keys, programming
Jim Brammer – lead guitar
Marty Prue – lead guitar

Label: ProgRock Records
MySpace: http://www.myspace.com/jaugernautad

Tracklist:
01. Anthem
02. The Damage Is Done
03. Better Living Thru Anarchy
04. The Hard Way
05. Vanity
06. A Different World
07. All I See Is Gray

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