IRONY: Irony [Eigenproduktion]

IRONY haben mit diesem 3-Track-Demo die nächst höhere Stufe erklommen und zeigen sich sehr professionell. Zudem hat eine richtig gute melodische Metal-Stimme in den Reihen und somit dürfte ein Labelvertrag in greifbare Nähe gerückt sein.

Eine ganze Menge an Veränderungen haben IRONY seit ihrer im Jahr 2001 erschienenen Eigenproduktions-CD Release the Beast durchgemacht. Veränderungen, die den Sound der Truppe nicht unberührt ließen, was sich allerdings nicht als Nachteil erweisen soll.

Um den Leuten auch in Form von Aufnahmen zu zeigen, wie sich die Line-Up-Wechsel ausgewirkt haben, veröffentlicht man nun also eine 3-Song-Demo-CD, die durchweg einen positiven Eindruck hinterlässt. Erfreulich, dass die Band an ihrer eigentlichen musikalischen Ausrichtung nichts geändert hat, im Jahr 2005 befindet man sich allerdings auf einem Level, das die Jungs aus dem Proberaumkeller heraus und direkt vor die Tür eines kleineren Labels hieven könnte.

Ganz wichtiger Faktor hierbei ist der Wechsel am Mikro. Mehmet Bulut hat auf dem Banddebüt zwar einen richtig guten Eindruck hinterlassen, Neuzugang Nicolaj Ruhnow befindet sich hingegen allerdings bereits auf der nächst höheren Stufe. Ich denke so mancher melodischer Power-Metal-Act mit Vertrag würde sich eine derartige Stimme in den eigenen Reihen wünschen. Ruhnow singt sauber, mit Ausdruck und kann auch in verschiedenen Tonlagen überzeugen.

Zu überschwänglich sollte man in der Bewertung allerdings sicher nicht werden, denn letztendlich fehlt auch ihm noch der richtige Funke an Eigenständigkeit. Rein objektiv bewertet haben wir es aber mit einem richtig guten Metalshouter zu tun, der sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken braucht.

Dadurch ist man natürlich geneigt, den Rest der Truppe etwas stark in den Hintergrund zu drängen, aber letztendlich ist der Sänger eben das Aushängeschild einer Band. Dennoch, auch die Neuzugänge Achim Rauscher und Manuel Förderer tragen ihren Teil zum Bandgefüge bei, denn dieses Line-Up scheint wirklich sehr gut zusammen zu funktionieren.

So sind die drei neuen Stück durchweg als gut bis sehr gut zu werten. Der Opener Satanic klingt wie eine etwas weichere, bzw. weniger komplexe Mischung aus BRAINSTORM und LANFEAR, vor allem durch die langgezogenen Vocallinien, die der Band sehr gut zu Gesicht stehen. Living in Darkness hat fast schon was von EUROPE oder älteren, zurückhaltenderen PRETTY MAIDS-Stücken und rockt ordentlich. Mit War liefert man zudem eine richtig kraftvolle Mitsing-Hymne, deren Refrain einem nicht so schnell aus dem Ohr will.

So bewegt man sich anno 2005 also irgendwo zwischen dem 80er-Metal europäischer Prägung und der neuen skandinavisch dominierten Metal-Welle Ende der 90er. Wie gesagt, der Sound passt verdammt gut zu IRONY, das ganze klingt richtig professionell und Ruhnow ist ein Sänger, der die Truppe ein ganzes Stück weiter bringen kann. Irgendwas müsste man noch tun, um so richtig aus dem Meer an Veröffentlichungen herauszuragen, eindeutig ist die Band aber auf dem richtigen Weg. Von daher: 4,50 Euro inklusive Versand ist nicht viel, also bestellt euch das Teil, habt Spaß damit und vielleicht gibt es das nächste Full-Length-Album ja auch schon mit Labellogo auf der CD-Hülle.

Veröffentlichungstermin: Februar 2005

Spielzeit: 14:25 Min.

Line-Up:
Nicolaj Ruhnow (vox)

Manuel Förderer (git)

Achim Rauscher (git)

Jörg Billeb (dr)

Paul Geiger (bg)

Produziert von Irony & Toni Scrivens
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.ironyweb.de

Tracklist:
1. Satanic

2. Living in Darkness

3. War

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