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INVOID: Invidia [Eigenproduktion]

Ein ordentlicher Tritt in die Fresse.

Death Metal made in Germany vereinigt meistens die Eigenschaften von Death Metal made in USA und Death Metal made in Sweden mit einem Plus an teutonischem Thrash – man will ja seine eigene Herkunft nicht verleugnen. Nach ihrem schmackhaftem Scheibchen Sick Creature Domination legen INVOID erneut los und geben uns genau das. Ob wir das überhaupt brauchen? Ja, verdammt! Denn im Gegensatz zu einigen ihrer Kollegen liefern INVOID etwas, das viele vergessen haben: Es kommt nämlich auf den Tritt in die Fresse an, nicht auf die Spielereien oder die megafette Produktion.

Kann man bei Death Metal das Attribut erdig verwenden? Bei INVOID jedenfalls passt es ganz gut. Erdig und bodenständig gehen die fünf aus dem Ruhrpott zu Werke, liefern sieben Songs ab, die allesamt mächtig knallen und nichts anbrennen lassen. Richtig eigenständig sind INVOID nicht, aber gut sind sie. Wie auf dem letzten Album strotzen die Songs vor knallenden Riffs, fetten Grooves und viel Abwechslung. Deathcore ist das nicht mehr, dafür solide Kost, die mit jedem Durchgang nach allen Regeln der Kunst den Hörer skalpiert und dabei bis zu einem gewissen Grad melodisch bleibt. Die leicht veränderte Ausrichtung liegt sicherlich an den neuen Mitstreitern, passt aber besser zu INVOID als vorher.

Egal ob der großartige Opener, der MORBID ANGEL sehr schön zitiert, das flotte Non-Existence oder das düstere und doomig angehauchte In the Church of the Damned, der Gesamteindruck der Scheibe ist ein geschlossener. Etwas mehr als eine halbe Stunde dauert dieser Frontalangriff auf die Nackenmuskulatur und macht wirklich Spaß und gerade der Thrash-Anteil steht der Band ausgezeichnet. Die Musiker liefern keine Wunderwerke ab, sind aber an ihren Instrumenten nicht unerfahren, diese Erfahrung schlägt sich auch in den Arrangements der Songs nieder – INVOID haben ihr Material bis aufs Äußerste durchdacht. Auch Neuzugang Sascha ist gewieft: Er brüllt alles in Grund und Boden – gute Arbeit.

Death Metal-Fans, die gelangweilt sind von ihren Favoriten, weil sie nicht mehr die Energie ihrer frühen Tage besitzen, sollten dringend Invidia antesten, dies ist eine wirklich tolle Death Metal-Scheibe, die das wiedergibt, was ich an diesem Genre so mag. Wenn es mit der Entwicklung dieser Band so weiter geht, dann werden sie zu den wichtigsten Undergroundbands dieses Landes gehören. Und zwar völlig zurecht. Schreibt an Sascha Lobenow, Holper Heide 14a, 44629 Herne.

Veröffentlichungstermin: Anfang 2007

Spielzeit: 33:02 Min.

Line-Up:
Sascha – Vocals
Claudio – Guitar
Waips – Guitar
Jan – Bass
Thomas – Drums

Produziert von INVOID
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.invoid.de

Email: kontakt@invoid.de

Tracklist:
1. Invidia
2. Non-Existence
3. Voracious Defacement
4. In the Church of the Damned
5. Decapitation
6. Inner World of Devastation
7. Atonement for Those Defiled by the Dead

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