INCREDIBLE PAIN: Screaming in Agony [Eigenproduktion]

Vergleicht man INCREDIBLE PAINs musikalische Leistung mit dem Bogenschießen, dann läge das Trefferbild trotz der dicken Ringe auf der Zielscheibe vermutlich eher in den äußeren Bereichen.

Mit der Selbstbeschreibung ihres Stiles lassen INCREDIBLE PAIN keinen mehr aufhorchen: Thrash/Death, but with groove klingt einfach ein bisschen trocken und plump. Und andere Bands sind nicht grade selten, die auf ähnliche Weise versuchen, ihren Stil auf derartige Weise aufzuwerten. Meistens ohne Erfolg. Vergleicht man INCREDIBLE PAINs musikalische Leistung mit dem Bogenschießen, dann läge das Trefferbild trotz der dicken Ringe auf der Zielscheibe vermutlich eher in den äußeren Bereichen.

Fakt ist aber: Ihre Instrumente beherrschen die fünf Niedersachsen aus Wagenfeld, ansonsten würden sie noch nicht mal die Zielscheibe treffen! Die Songs können an vielen Stellen sogar mit einer gewissen Eigenständigkeit aufwarten und besonders der Gesang kommt ziemlich gut platziert rüber. Nicht zu Death Metallastig tief, aber auch nicht zu thrashlastig. Das Mittelmaß wurde perfekt ausgependelt, die Stimme klingt sehr ausgereift und gekonnt in den eher Mid-Tempogeschwängerten Sound integriert. Bei dem Song Killer muss man sich trotzdem nicht wundern, wenn man spontan glaubt ARCH ENEMYs Album Anthems Of Rebellion eingelegt zu haben, denn besonders die Stelle Killer!!! No regrets!!! klingt doch sehr stark nach Angelas Stimmlage, auch wenn hier ein Sänger am Start ist. Mehr vom Thrash Metal als vom Death Metal beeinflusst zeigen sich insgesamt alle zehn Songs. Vor allen Dingen die Bass-/Schlagzeugarbeit lässt nur wenig an Death-Metal Einflüsse denken, harmonieren in ihrem Zusammenspiel aber auch auf ihre Art. So, was bleibt noch über? Richtig, die Gitarren! Was da an den markantesten Stellen an Riffs und Soli geboten wird lässt alle, die sich jemals an der Gitarre versucht haben, die Haare zu Berge stehen. Zum einen hört man eine äußerst piepsige hochgedrehte Gitarre, die zu dem übrigen Sound so gar nicht dazugehörig wirken will. Das scheint der Faktor zu sein, den INCREDIBLE PAIN mit groove bezeichnen. Zum anderen wird es bereits nach dem ersten Durchhören recht langweilig, was ausschließlich an den betreffenden Gitarrenparts liegt, denn bei diesen wird man immer wieder erneut aus dem ansonsten festen Klangbild gezerrt und abgenervt. Wenn das bei einem oder zwei Songs der Fall wäre, aber nein: bei jedem Song das gleiche Spiel. Gute Einstiegssequenzen, gefolgt von einem langen oder auch mal kürzeren Gitarrengenerve. Korrekte Parts konnten gerettet werden, indem bei einigen Songs die fast nicht anhörbaren Stellen mehr zum Ende hin platziert wurden und nicht mit voller Breitseite wie beim Einstieg von T.O.S. zu hören sind. Wahnsinn, INCREDIBLE PAIN haben zwar viel qualitatives Material zu bieten, haben den Rest aber noch nicht ordentlich durchgesiebt. Hoffentlich folgt das beim nächsten Album, das von der Produktion ruhig so erscheinen kann wie das vorliegende.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 43:03 Min.

Line-Up:
Patrick – Gesang

Markus – Gitarrre

Björn – Schlagzeug

Kai – Bass

Produziert von Torsten Sauerbrey im Metalsound Studio, Osterode
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.incredible-pain.de

Email-Adresse der Band: patrick@incredible-pain.de

Tracklist:
01. Collateral Damage

02. Painstorming

03. Killer

04. Black Death

05. Heart of a Nation

06. T.O.S.

07. Witchhunt

08. This Pain

09. Sniper Attack

10. Nights of Fear

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