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HEADLESS NAMELESS: Ominus Spiritus

Doom, Dark Wave und ein wenig Post Rock: HEADLESS NAMELESS kreieren auf “Ominus Spiritus” einen interessanten Mix verschiedener Stile, der durch Experimentierfreude und stimmige Atmosphäre besticht.

So kann man auch die Erwartungshaltungen untergraben: Das düstere Artwork, der schwerfällige Drumcomputer zum Auftakt und nicht zuletzt der Titel „Ominus Spiritus“ versprechen eine geradezu bedrückend-düstere Erfahrung. Doch dann verdrängt ein verträumtes Piano den Beat und bahnt den Weg für geradezu federleichten Gesang. HEADLESS NAMELESS mögen Darkwave und Doom als größte Einflüsse anführen, ein wenig Post Rock schimmert zumindest im Auftakt von „Crystalline“ dennoch mit.

Die Mixtur allerdings funktioniert: Meist breitet sich im Verlauf der Platte doch ein schleppend bedrückender Doom-Teppich aus, auf dessen Fundament Gitarren, Bass und allerlei elektronische Elemente atmosphärisch dichte Kulissen errichten. Das wird natürlich auch mal düster, wenn in „Flash In The Dark“ zu zähem Rhythmus Glocken läuten, während Alis Kellars klare Stimme über dem unheilvollen Soundgerüst schwebt. Wir wollen nicht zu dick auftragen, aber hin und wieder durchzieht die Musik auf „Ominus Spiritus“ dann etwas Geisterhaftes.

HEADLESS NAMELESS bestechen durch Experimentierfreude und stimmige Atmosphäre

„Sacrificial“ hat mit seiner reduzierten Instrumentierung, den mehrstimmigen Gesangsspuren sowie den zum Ende rückwärts abgespielten Vocal-Lines etwas Rituelles an sich, bevor das doomige „Wrath“ stellenweise einer vertonten Séance ähnelt und „Wild Fire“ geradezu schamanische Züge annimmt. Diesen schweren Momenten setzen HEADLESS NAMELESS zwischendurch leichtfüßige Arrangements entgegen, wie eben den Opener oder auch das selbstbewusste „Call Of The Void“ mit seinen Post-Rock-Tendenzen, wo zwischendurch ein Piano filigran durch den Raum tänzelt.

Die beiliegende Bonus-Disc mit insgesamt acht „Encephalon Remixes“ ist dagegen nur halb so spannend und wohl primär ein Fall für die Düster-Disco. Tatsächlich hatten wir von HEADLESS NAMELESS ob der eigenen Beschreibung und EBM-Wurzeln – das Duo ist Teil der Genre-Formation ENCEPHALON – exakt diesen Sound erwartet. Gekommen ist es ganz anders: „Ominus Spiritus“ hat ein eigenes Profil, mit dem wir anfangs zwar nicht gerechnet hatten, das aber seine Existenz durch Experimentierfreude und stimmige Atmosphäre schnell rechtfertigen kann.

Veröffentlichungstermin: 05.11.2021

Spielzeit: 43:00 /

Line-Up

Alis Keller – Vocals, Gitarre
Matt Gifford – Gitarren, Bass, Synths, Programming

Produziert von Matt Gifford

Label: Artoffact / Cargo

Homepage: https://headlessnameless.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/HeadlessNameless

HEADLESS NAMELESS ”Ominus Spiritus” Tracklist

CD 1

01. Crystalline
02. Ash Palace
03. Flash In The Dark (Video bei YouTube)
04. Call Of The Void
05. Sacrificial
06. Wrath
07. Wild Fire
08. An
09. Ephemeron

CD 2 (Encephalon Remixes)

01. Wildfire (Cinder mix)
02. Ash Palace (Frozen Eclipse)
03. Wrath (Blade mix)
04. Ephemeron (Withering Star mix)
05. Sacrificial (iii)
06. Flash In The Dark (No Light Ever)
07. Ash Palace (5AM remix)
08. Ephemeron (Finale)

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