HEAD CAT: Walk The Walk…Talk The Talk

Wer bei Rock`n´ Roll und Rockabilly bisher eher an seine Eltern gedacht hat und einen großen Bogen darum gemacht hat, der sollte bei HEAD CAT mal reinhören.

Wer wollte nicht immer schon mal wissen, mit welcher Musik MOTÖRHEAD-Kopf Lemmy Kilmister seine Eltern genervt hat? Bedenkt man, dass diesen Urgestein des harten Rock Mitte 60 ist, und seine Kollegen Legenden des moderneren Rock`n´Roll und Rockabilly sind, dann weiß man schnell, was einen erwartet. Bereits 2000 hatte das Trio Kilmister, Danny B. Harvey (LONESOME SPURS, THE ROCKATS) und Slim Jim Phantom (STRAY CATS) ja gemeinsam ein Album veröffentlicht. Das hat wohl so viel Spaß gemacht, dass man nun unter den Namen HEADCAT einen Nachfolger präsentiert.

Wie zu erwarten gibt es einen bunten, leider sehr kurzen Mix aus mal mehr, mal weniger bekannten Klassikern des Rock`n´Roll und Beat der 50er und 60er im zeitlosen, kraftvollen Gewand. Dazu gibt es zwei eigene Songs, wobei der Opener “American Beat” fast noch als MOTÖRHEAD-Softie durchgehen könnte, “The Eagle Flies On Friday” ist ein schmutziger Blues, der mit immerhin 3:22 Minuten der längste Songs des Albums ist. Oldies wie JOHNNY KIDD´s “Shaking All Over” kennt man, unter anderem von Ledermiezen wie SUZI QUATRO und JOAN JETT, “Crossroads” hat sicher jede Bluesrock-Band bis zum Abwinken gespielt. Aber die drei Herren präsentieren die Songs so cool und knackig, dass man sie auch von ihnen gern mal wieder hört.

Natürlich gibt es einen ELVIS PRESLEY-Song, Lemmy ist bekanntlich großer Fan des King Of Rock`n´Roll. Bei WEBB PIECE´s “I Ain´t Never” schunkelt jeder Fan der aktuelleren STATUS QUO mit, das Tanzbein zuckt bei CHUCK BERRY´s “Let It Rock”. Bei “You Can´t Do That” singt Lemmy die typischen BEATLES-Melodien mit so viel Selbstironie und Charme, wunderbar! Diese Musik war ein wichtiger Grundstein unserer Musik, und wer da mal reinschnuppern möchte, der sollte das gern bei HEADCAT tun. Den Spaß, denn das Trio hat, kann man deutlich raushören, bei Lemmys lieblicher Stimme fühlt man sich auch als Metaller zuhause, die Songs haben Drive, es groovt und rockt und rollt ohne Ende. Na ja, ohne Ende stimmt nicht, mit weniger als einer halben Stunde bekommt man coole Musik, davon aber eben nicht sehr viel. Schade, 2-3 Oldies mehr durch den HEADCAT-Wolf gedreht hätten die Sache richtig rund gemacht.

Wer bei Rock`n´ Roll und Rockabilly bisher eher an seine Eltern gedacht hat und einen großen Bogen darum gemacht hat, der sollte bei HEADCAT mal reinhören. Hier wird dieser Sound cool und zeitgemäß präsentiert, ohne sich der großen Masse aufzudrängen. Drei Vollblutmusiker machen das, was ihnen Spaß macht, und sie lassen uns daran teilhaben. Menschen mit offenen Ohren und natürlich die mit einer Portion Rock `n´ Roll im Blut sollten reinhören und Spaß haben. Als MOTÖRHEAD-Fan muss man nicht zwingend zugreifen, aber reinhören kann nicht schaden.

Veröffentlichungstermin: 01.07.2011

Spielzeit: 27:37 Min.

Line-Up:
Lemmy Kilmister – Bass, Vocals
Danny B. Harvey – Guitar, Piano
Slim Jim Phantom – Drums

Produziert von Cameron Webb
Label: Niji Entertainment Group

Homepage: http://www.theheadcat.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/headcat

Tracklist:
1. American Beat (HeadCat)
2. Say Mama (Gene Vincent)
3. I Ain´t Never (Webb Pierce)
4. Bad Boy (Larry Williams)
5. Shaking All Over (Johnny Kidd)
6. Let It Rock (Chuck Berry)
7. Something Else (Eddie Cochran)
8. The Eagle Flies On Friday (HeadCat)
9. Trying To Get To You (Elvis Presley)
10. You Can´t Do That (Lennon/McCartney)
11. It´ll Be Me (Jerry Lee Lewis)
12. Crossroads (Robert Johnson)

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