GROOVENICS: untitled

Statt Wahlzettel nachzuzählen, haben die sechs Sonnenstaatler brav im Proberaum geschwitzt und präsentieren auf ihrem Labeldebüt zwölf Tracks, die ein Destillat aus so ziemlich allem darstellen, was in Amerika auf den Rocksendern durch den Äther gejagt wird…

Für den einen mag es einer Heuschreckenplage biblischen Ausmaßes gleichkommen, für den anderen wiederum ist es wie Ostern 365 Tage im Jahr: Wie die Karnickel vermehren sich nach wie vor in Amerika die Bands, die dem als New Metal bezeichneten Bastard aus tiefergelegten Klampfen, dicken Grooves und Sprech/Schreigesang frönen. Ein weiterer Newcomer in dieser Richtung sind die GROOVENICS aus dem schönen Florida. Statt Wahlzettel nachzuzählen oder sich faul am Pool in die subtropische Sonne zu flacken, haben die sechs Sonnenstaatler brav im Proberaum geschwitzt und präsentieren nun auf ihrem Labeldebüt zwölf Tracks, die gewissermaßen ein Destillat aus so ziemlich allem darstellen, was in Amerika tagtäglich auf den Rocksendern durch den Äther gejagt wird… Leugnen können die Herren sicher nicht, daß sie Incubus (nicht die seligen Deathmetaller), Limp Bizkit und Korn schon mal gehört und für gut befunden haben. Gerade mit letzteren drängt sich der Vergleich auf, nicht zuletzt wegen des ähnlich psychotischen Gesangs von K*rl Michaels (Auffallen um jedem Preis, hm?). Aber auch der Rest der Band fährt einen reichlich körnigen Sound auf. Dank einer klareren Produktion (von Altmeister Michael Wagener) kommen die GROOVENICS jedoch um einiges vielschichtiger rüber, wenngleich auch nicht so räudig-schmutzig.

Nun kann das Sextett aus dem Bundesstaat der Recounts zwar sicherlich keinen Originalitätspreis mit ihrer Mucke gewinnen (obwohl, wenn sie die Bush-Mafia vor Ort bestechen, hehe?), aber bei ihrem Debüt sei ihnen das noch verziehen, denn viele der Tracks knallen ordentlich rein und lassen´s im Tanzbein zucken. Just Right und Teach Me sind heftige New Metal-Gewitter mit mehr Schmackes als alle Tracks der CVJM-Rocker von Papa Roach zusammen. Und mit She´s A Freak hat die Band auch einen richtigen Hit an Bord, der wie eine metallisierte Version von der Bloodhound Gang daherkommt.

Scheuklappige (ich weiß, daß das so nicht im Duden steht, hehe) Freunde von Hammerfall oder Mayhem sollten natürlich die nietenbewehrten Fingerchen von dieser CD lassen, aber all jene, die gerne mal am Wochenende in der Zappelbude zu Orgy, Marylin Manson und Konsorten abgehen, sollten durchaus mal ein Ohr riskieren, sie könnten in den GROOVENICS eine neue leckere musikalische Futterquelle finden!

Spielzeit: 46:38 Min.

Line-Up:
K*rl Michaels – Gesang

Jim Austin – Gitarre, backing vocals

Matt Swig – Gitarre, backing vocals

Pete Carmichael – Bass, backing vocals

Mike Darookie – Drums, backing vocals

Josh Mullenix – Keyboards

Produziert von Michael Wagener
Label: Spitfire/Connected

Homepage: http://www.groovenics.com

Tracklist:
Just Right

Windchill

Teach Me

Ram

Spooky

Shiver

Scratch And Sniff

She´s A Freak

Chopsticks

Superstar

Booty Barn

Get It Started

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