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GRAVES FOR GODS: The Oldest Gods

GRAVES FOR GODS ist eine australische Doom/Death & Dark Metal Band, „The Oldest Gods“ ist das Debütalbum des Trios. Dabei handelt es sich lediglich um vier Tracks, die es jedoch auf eine Spielzeit von rund 40 Minuten bringen. Die zehnminütigen Titel fallen nicht nur aufgrund ihrer Dauer genretypisch aus: Neben schwermütigen Doom Einflüssen, behäbigen Death Metal Parts erwarten den Hörer ein großer Sinn für Melodiebögen und Gitarrensoli.

Der Opener „Fire Top Mountain“ ist wohl der aggressivste Song, wenn man das so behaupten darf. In den ersten knapp vier Minuten wird wütend gegrowlt und im langsamen Tempo mit Doom/Death lastigen Gitarrenwänden Spannung aufgebaut. Danach wird Minimalismus großgeschrieben: ein ruhiger Slow-Motion-Teil und Spoken-Word-Parts schaffen einen Ruhepol, ehe die Death Grunts des Sängers wieder einsetzen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass sich das Trio sehr bedeckt hält und keine Namen der Musiker bekannt gibt.

“The Oldest Gods” zieht sich an manchen Stellen

Ebenfalls vergebens sucht man auch bei der darauffolgenden Single „Embalmed Embrace“ einen Refrain oder markante Wiederholungen von musikalischen Parts. Das ist grundsätzlich kein Manko und gehört zu opulenten Doom Hymnen wie das Amen im Gebet. Bei den ersten zwei Songs auf „The Oldest Gods“ kann es aber schon mal vorkommen, dass Langeweile aufkommt. Zu sehr in die Länge gezogen werden die atmosphärischen Teile, unterlegt nur mit minimalistischen Mitteln, welche den Wiederkennungsfaktor etwas missen lassen.

Das ändert sich jedoch mit dem starken Titeltrack. Hier wird gekonnt mit ruhigen stilistischen Mitteln Spannung aufgebaut. Das Hauptthema, eine tragende Gitarrenmelodie, zieht sich wie ein roter Faden durch den Song. Neben Spoken Words-Anteilen, flüstert und growlt der Sänger eindrucksvoll und bestimmend seine Texte und wird von doomigen Klängen unterstützt. Langgezogene Gitarren-Riffs erzeugen eine schwermütige, dunkle Stimmung. Auch wenn sich die Band gerne mit Szenegrößen wie PARADISE LOST und MY DYING BRIDE vergleicht, hinkt dieser Vergleich ein wenig. Das bedeutet nicht unbedingt schlechtes, denn GRAVES FOR GODS kreieren einen sehr eigenständigen Sound, der mit Mainstream-lastigem Songaufbau wenig bis gar nichts am Hut hat.

GRAVES FOR GODS haben ein ordentliches Debüt am Start

Thematisch zieht es das Trio an mystische Orte aus der Vergangenheit, wo Zeit und Raum keine Bedeutung haben. Unter grauem Himmel wird von Zeremonien und Magien an Gräbern und anderen heiligen Orten berichtet. Sehr anmutig und in bester Doom Manier beginnt das abschließende „Wake“. Der Song entpuppt sich als enorm Death-Metal-lastig. Hier wird mit abgehackten Rhythmen dem 90er Jahre Todesblei gehuldigt und die bandtypischen Trademarks werden weiter gesponnen. Die Melancholie hat im Klangbild der Australier einen hohen Stellenwert und wird durch spärliche ruhige Parts unterstrichen.

Fazit: GRAVES FOR GODS haben mit „The Oldest Gods“ ein ordentliches Debüt am Start. Es braucht schon einige Hördurchläufe, bis sich die Musik in den Hirnwindungen festsetzt. Auch wenn man an manchen Stellen die Durchschlagskraft etwas vermisst, machen die vier Songs Lust auf mehr. Man darf also gespannt sein, wie sich das Trio weiter entwickelt.

Veröffentlichungsdatum: 21.01.2022
Label: Sleeping Church Records

Mehr im Netz:

sleepingchurchrecords.bandcamp.com/album/the-oldest-gods
facebook.com/Graves-for-Gods-104661078495301/

Produzent: Brad Boatright

GRAVES FOR GODS „The Oldest Gods“ Tracklist

1. Fire Top Mountain
2. Embalmed Embrace
3. The Oldest Gods
4. Wake

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