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GOMD: Middle Of The End [EP]

Viel zu zahmer Mainstream-Rock, gespielt von einer versierten Band mit einer starken Sängerin.

Ach, es ist traurig. Würden sie nur nicht so dahin plätschern. Weil eigentlich haben GOMD aus Bremen eine gute Sängerin, ganz ordentliche Ideen und einige brauchbare Hooks. Musikalisch ein wenig wie frühe TIGER LOU, gesanglich sind Vergleiche mit KT TUNSTALL nicht von der Hand zu weisen. Da sich GOMD aber, wie zu viele große deutsche Bands, zu bequem in den Mainstream fügen, streifen sie das Herz des Hörers nur sehr selten. Leichte Melancholie gibt es in Like They Did und Out zu hören, und hier haben die fünf jungen Musiker aus Bremen auch ihre besten Momente. Dennoch, egal ob hier, oder bei den treibenden Songs, gibt es so gut wie keine Schocksekunden, die unsere Aufmerksamkeit erhalten. Ich rede hier nicht von Effekthascherei, sondern einfach von guter Dynamik im Songwriting. Middle Of The End hat hier viel zu wenig davon, keine Riffs, die einfach mal für ein Aufhorchen sorgen, sondern fast nur leicht angezerrte, belanglose Akkorde. The Wrong Question ist schon mal ein guter Anfang, verliert sich dennoch allzu bald wieder in schwermütiger Belanglosigkeit.

Klar, GOMD wollen keine heftige Musik darbieten, sie haben nicht das Verlangen danach, die Bedürfnisse der Zerrissenen zu stillen, aber stellenweise klingt es so, als wären die Bremer selbst für das Radio zu glatt. Immerhin, Middle Of The End zeigt eine sehr gut eingespielte Band, die EP wurde live in der Tonmeisterei Oldenburg aufgenommen und klingt entsprechend warm und harmonisch. Verglichen mit der seit längerem aufgelösten Band AUTOPILOT, die auf deren EP Play stilistisch ähnlich, aber eben mit mehr Ecken, Kanten und Wiedererkennungswert arbeiten, haben GOMD leider das Nachsehen. Middle Of The End hingegen ist einfach nett anzuhören, hinterlässt aber beim Hörer keinerlei Spuren. Um wirklich überzeugen zu können, müssen GOMD auch trotz guter Sängerin und eingespielter Instrumentalfraktion noch an sich arbeiten, oder vielleicht einfach mal dem inneren Schweinehund nachgeben und die Sau rauslassen.

Veröffentlichungstermin: 11. Juni 2010

Spielzeit: 20:26 Min.

Line-Up:

Dorit Jakobs – Vocals
Jan Lange – Guitar, Vocals
Benjamin Mautz – Guitar
Jörn Lange – Bass
David Mautz – Drums

Label: SpaceBee Records

Homepage: http://www.gomd.de

MySpace: http://www.myspac.com/gomdrock

Tracklist:

1. All Your Things
2. In The Middle
3. Like They Did
4. The Wrong Question
5. Out

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