GLAMOUR: The Mood

Deutscher Glam Rock, der besser ist, als sein ihm vorauseilender Ruf!

Aus genau einem Grund habe ich diese CD zur Besprechung ausgewählt: Nämlich, weil ein alter Hase des Metal Hammer Magazins namens Christof Leimsen Leim (seit neuestem bei SINNER aktiv) diese CD in der Ausgabe April 2007 besprochen und dabei in ein äußerst schlechtes Licht gerückt hat. The Mood bekam eine 1, aber dies bedeutet nicht, dem deutschen Notensystem entsprechend, sehr gut, sondern im Metal Hammer-Bewertungssystem Durchfall. Daher stellte ich mir die Frage: Ist dieses Album nun wirklich so schlecht, dass man es quasi nicht an einem Stück hören kann bzw. dass man beim Hörgenuss unweigerlich Kopfschmerzen bekommt? Ich hatte mich schon auf eine musikalische Katastrophe auf unterstem Demo-Level eingestellt…, aber meine Befürchtungen haben sich nicht ansatzweise bewahrheitet.
GLAMOUR haben zwar mit The Mood kein Überalbum abgeliefert, allerdings auch keine grottenschlechte Vorstellung, wie sie uns der SINNER-Gitarrist weiß machen will. Getreu dem Namen bietet einem die deutsche Antwort auf WIG WAM oder THE POODLES Glam Rock, der mit Bands wie MÖTLEY CRÜE oder POISON bzw. THE SWEET seine Hochphasen zwar schon lange hinter sich gelassen hat, aber dennoch auch heute noch Spaß macht. Songs wie The warrior waltz oder The mood beweisen das eindrucksvoll und wenn Take my advice eine Frau wäre, könnte man(n) nicht widerstehen. Da dies aber kein Artikel einer Sexzeitschrift werden soll, gleich wieder weg von derartigen Schweinereien… ähh… Schreibweisen. Midtempogroover à la Rock and roll und Till you came tun niemandem weh, aber sie verbessern den Gemütszustand und genau das wird von einer Band, die Glam Rock zelebriert, erwartet: Party-kompatible, leicht klischeeträchtige Rockmusik. A new way oder In the night fallen unter eben dieses Raster, genauso wie das flotte Each dream becomes true. Aber auch ruhigere Momente, hier mit Say yeah betitelt, besitzen Potential. Klar haben sich mit Desperate living oder dem langatmigen Knocking at your door auch vereinzelt Lückenfüller eingeschlichen, aber wer diesbezüglich ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.
Kurz gesagt, The mood ist keinesfalls so schlecht, wie es im Metal Hammer bzw. in einigen anderen Webzines gemacht wird, und deshalb nutzt der Autor den Rest des Platzes für einen kleinen Appell an alle Musikbegierigen und -begeisterten: Da einem in unzähligen Foren, Webzines und Zeitschriften dermaßen viele Artikel und Meinungen an den Kopf geworfen werden, ist es nicht immer ganz einfach, die für einen persönlich hilfreichen daraus herauszufiltern. Deshalb ist es gerade heutzutage immer noch sinnvoll, selbst in den Plattenladen zu gehen und der Musik per Probedurchlauf eine Chance zu geben. Auch Journalisten und gerade eben die namhaften sollten sich ihrer Stellung bzw. ihrer Bedeutung der Bands gegenüber im Klaren sein, vor allem dann, wenn man seine Meinung in schriftlicher Form einem breiteren Publikum zugänglich macht. Hier sollte die Objektivität nicht zu kurz kommen.
Was man GLAMOUR allerdings ankreiden muss, ist, dass es weder eine Website gibt noch ein Infoblatt, das der Promo beiliegt etc. Also Jungs, wenn ihr daran interessiert seid, dass jemand auf euch aufmerksam wird, dann müsst ihr euch präsentieren und dazu reichen heutzutage Liveauftritte nicht mehr aus!
Trotzdem sollten alle Anhänger der oben genannten Combos The Mood einmal antesten. Keine Angst, es tut wirklich nicht weh!!!

Veröffentlichungstermin: 23.02.2007

Spielzeit: 45:23 Min.

Line-Up:
Gesang: Raven Black
Gitarre: Max Treme
Bass: Ejay Kayman
Schlagzeug: Nathan-T

Produziert von Markus Schlichtherle
Label: Metal Axe Records

Homepage: gibt`s nicht

Tracklist:
1.The mood
2.In the night
3.Say yeah
4.Take my advice
5.Each dream becomes true
6.Knocking at your door
7.The warrior waltz
8.A new way
9.Till you came
10.Rock and roll
11.Desperate living

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