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FURTHEST SHORE: Chronicles of Hethenesse – Book 1

FURTHEST SHORE spielen Dark Metal der die Nähe zu BATHORY sucht und mit einem leichten Hang zum Epischen aufwartet. Eigentlich eine gelungene Scheibe, wäre da nicht der Sänger…

“‘Chronicles of Hethenesse’ is a tribute to the epic art of Quorthon and BATHORY“, so steht es im Booklet von “Chronicles of Hethenesse – Book 1: The Shadow Descends” der Finnen FURTHEST SHORE geschrieben. Und somit ist dies bereits mein drittes Review in Folge mit einer Referenz an BATHORY. Das wird ja langsam manisch…

Dennoch würde ich die Musik von FURTHEST SHORE nicht direkt mit BATHORY vergleichen, obwohl gewisse Ansätze sicher zu erkennen sind.

Mit den Chroniken von Hethenesse haben sich FURTHEST SHORE an eine dreiteilige Konzeptgeschichte gewagt, die sehr stark von J.R.R. Tolkien beeinflusst ist und bei der immer wieder Parallelen zu “Silmarillion” und “Der Herr der Ringe” gezogen werden können. Ein ambitioniertes Unterfangen also, dem die Band aus meiner Warte aus nicht ganz gerecht werden kann, wobei ich die Mängel eher im musikalischen Bereich, denn im lyrischen suchen würde. Die Geschichte liest sich nämlich recht interessant, wenngleich Fantasy-Fans nur wenig Neues geboten bekommen.

Eine eindeutige Genre-Zuordnung fällt im Fall von FURTHEST SHORE schwer

Musikalisch präsentieren sich FURTHEST SHORE zumeist getragen und schwer, mit einem Hang zum Epischen (vom Begriff Epic Metal möchte ich eher Abstand nehmen, da ich hierunter eher Bands wie DOOMSWORD oder LORDIAN GUARD einordnen würde). Die Songs sind insgesamt recht abwechslungsreich und funktionieren auch durchaus für sich alleine stehend. Im Gegensatz zu BATHORY (der von der Band ja selbst als Vergleich gewählt wurde) kann man bei FURTHEST SHORE kaum blackmetallische Ansätze erkennen und die Finnen können auch nicht mit einem ähnlichen Bombast dienen. Dark Metal ist wohl am ehesten die Schublade, die es aufzuziehen gilt, wenngleich eine eindeutige Einordnung schwer fällt.

Ich persönlich kann der Musik von FURTHEST SHORE sehr viel abgewinnen, doch gibt es ein schwergewichtiges Detail, das mir die Suppe ziemlich versalzt. Und das ist der Gesang von Nattasett, der für meinen Geschmack einfach ein Stück zu dick aufgetragen ist. Von der Stimmlage und der Gesangesart sind hier nun durchaus Parallelen zu Quorthon auf “Twilight of the Gods” erkennbar, doch kommt es mir manchmal so vor, als hätte man versucht, die gesanglichen Fehlbarkeiten des Schweden auf die Spitze zu treiben. Stellenweise erscheint es, als würde Natasett bewusst versuchen, leicht neben der Spur zu klingen und auch seine Betonung mancher Textpassagen wirken einfach, als kämen sie zu sehr aus dem Kopf als aus dem Bauch.

Insgesamt hinterlassen FURTHEST SHORE einen positiven Eindruck

Zudem hätte sich die Band meiner Meinung nach durchaus auch mehr auf die Gitarrenarbeit konzentrieren können und die schweren Keyboardteppiche etwas in den Hintergrund legen können. Vielleicht wollte man ja auch einfach nur der Tatsache gerecht werden, dass man für den Posten des Tastenmanns keinen geringeren als Tuomas von NIGHTWISH gewinnen konnte. Das lädt ja geradezu zum Protzen ein.

Schade, das Buch 1 der Chroniken von Hethenesse hätte ein Album ganz nach meinem Geschmack werden können, auf Grund der genannten Mankos wird meine Begeisterung jedoch ein ganzes Stück geschmälert. Dennoch hinterlässt das Debüt der Finnen bei mir einen sehr positiven Eindruck, den sie ja vielleicht mit dem zweiten Teil der Chronik ausbauen können.

Spielzeit: 49:22 Min.

Line-Up:

Nattasett – Vocals
Teemu – Guitar, Bass, Narration
Puukko – Guitar, Keyboards
Tuomas – Keyboards
Pasi – Drums
Sir Th Le Grande – Backing Vocals

Produziert von Tuomo Valtonen & Mika Jussila
Label: Skaldic Art

FURTHEST SHORE “Chronicles Of Hethenesse – Book 1: The Shadow Descends” Tracklist

1. Prelude
2. Rise of the Immortals
3. The Land of the Free and Proud
4. The Seven arrive
5. Tower of God
6. The Blade
7. The Battle on Haukfnead
8. Until the bitter End
9. Guardian of the Blade
10. The Prophecy

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