FUGHU: Absence

Die Argentinier FUGHU sind große DREAM THEATER-Fans, ihr eigener Progressive Metal jedoch meilenweit von der Klasse der New Yorker entfernt…

Die Argentinier FUGHU erfinden den Progressive-Metal mit Sicherheit nicht neu, aber das ist im Kern nicht das Problem. Der nicht vollständig überzeugende Sound sowie der nach einigen Stücken anstrengende Sänger und vor allem das größtenteils zu verworrene Songmaterial lassen FUGHU trotz einiger guter Ansätze und trotz unweigerlichem Exoten-Bonus relativ alt aussehen und wiegen schwerer als der suboptimale Sound. Als Anspieltipps sind das verschroben melodische Storm und das schwermütig, balladeske  Solitude zu nennen. Mit leichten Abstrichen kann auch das teilweise eher simpler gestrickte Get Me (Inside) noch gefallen. Völlig schräg hingegen ist Snow, das wie das Gros der zwölf Songs schon ein hohes Maß an Bereitschaft erfordert, sich auf komplexe, aber selten wirklich interessante Songstrukturen einzulassen.  Gelegentlich blitzen hier und da Zitate Lateinamerikanischer Musik (u.a. Tilt) wie Tango (Slow) auf, aber im Grunde möchten die Argentinier vermutlich gar nicht groß eigenständig klingen. Ihr meist riffbetonter und teils recht harter Progressive-Metal dürfte selbst hartgesottenen Anhängern von abgefahrenen Arrangements, unzähligen Breaks und verschachtelten Strukturen kaum hinter dem Ofen vorlocken. Denn auch wenn die Südamerikaner technisch einiges auf dem Kasten haben, so verspürt man auf Absence leider nur selten den Drang, einzelne Songs direkt nochmal zu hören. Um es kurz zu machen: es bleibt einfach zu wenig hängen. Blitzt einmal der Hauch von Nachhaltigkeit auf, wie am Anfang von Tilt, so verliert sich dieser Eindruck schnell wieder in einer Abfolge von wenig miteinander verwobenen Elementen ohne jeglicher Harmonie.

Die Südamerikaner FUGHU wollen relativ viel und eifern allzu offensichtlich ihren großen Vorbildern DREAM THEATER nach. Nur haben diese selbst auf schwächeren Alben in der Regel wesentlich bessere Songs. Unentwegte sollten dennoch den Besuch auf einer der Bandpages nicht scheuen, denn Web 2.0 sei Dank muss man ja heutzutage nicht mehr die Katze im Sack kaufen.

GAST-REVIEW VON MARTIN STARK

Veröffentlichungstermin: 19.11.2010

Spielzeit: 55:42 Min.

Line-Up:
Santiago Bürgi – Vocals, Guitar
Ariel Bellizio – Guitar
Juanma Lopez – Bass
Marcelo Malmierca – Keyboards
Alejandro Lopez – Drums
Label: Just For Kicks

Homepage: http://www.fughuweb.com.ar

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/fughuweb

Tracklist:
1. Ashes
2. Dead End Start
3. Storm
4. Tilt
5. Slow
6. Absence
7. Snow
8. Solitute
9. Sun
10. Red V
11. Get Me (Inside)
12. Pain (Carving Broken Stop)

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