FROZEN INFINITY: Fragments Of I [Eigenproduktion]

Handwerklich kompetent, professionell aufgemacht und völlig innovationslos. Melodic Death Metal made in Freiburg.

Melodic Death Metal aus deutschen Landen, aus Freiburg um genau zu sein. Nun assoziiert man diese Genre ja eher als schwedische, denn als deutsche Kernkompetenz. Und so darf es den Hörer nicht verwundern, wenn auch FROZEN INFINITY sich deutlich vom schwedischen Sound, namentlich ältere IN FLAMES sowie DARK TRANQUILLITY geprägt zeigen. Auf ihrem Debütalbum präsentiert sich die Truppe bereits sehr professionell. Sowohl das gelungene Artwork des gesamten Booklets als auch die Produktion genügen spielend den Ansprüchen einer Label-Band und das obwohl FROZEN INFINITY tatsächlich ohne Deal dastehen. Musikalisch bietet der Fünfer auf Fragments Of I nichts Neues, es regiert Melodic Death Metal der Sorte, die so soft ist, dass man sich eigentlich mit dem Wort Death Metal mehr als schwer tun sollte. AT THE GATES hatten jedenfalls irgendwie deutlich mehr Eier. Es gibt die typischen, melodischen Standard-Leads aus dem IN FLAMES-Baukasten, bei Neverending Story darf es dann eher DARK TRANQUILLITY sein und die Gitarrenmelodien bei For Those Who Died erinnern gar an schunkeligen Pagan Metal. Gesanglich bekleckern sich FROZEN INFINITY auch nicht gerade mit Ruhm, die Growls von Michael Gerber sind völlig austauschbar und total langweilig. Bei Suicidal Seraphim gibt es noch weiblichen Gesang zu hören. Der klingt gar nicht soooo übel, der Song an sich ist auch recht gelungen, hat aber natürlich mit Death Metal, Melodic hin oder her so, ziemlich nichts mehr am Hut. Wenn FROZEN INFINITY nun in Sachen Songwriting so richtig auf die Kacke hauen würden, wäre das ja völlig egal, ein guter Song, ist ein guter Song, ist ein guter Song – unabhängig vom Genre. Nur leider zeigt sich das Songwriting völlig befreit von Innovation und ohne Highlights. Handwerklich ist dieses Album ohne Frage gut umgesetzt, aber wenn ich mir mal deutsche Genre-Kollegen wie MOURNING CARESS ansehe, da liegen Welten zwischen.

Veröffentlichungstermin: 2009

Spielzeit: 65:30 Min.

Line-Up:
Michael Gerber – vocals
Tobias Jacobs – guitar
Nicolai Glasenapp – guitar
Felix Jacobs – bass
Christian Hilfinger – keyboard

Produziert von Christoph Brandes & FROZEN INFINTY @ Iguana Studios
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.frozeninfinity.de

MySpace: http://www.myspace.com/frozeninfinityband

Tracklist:
01. Fragments Of I (Intro)
02. The Shattered Image
03. To Betray
04. For Those Who Died
05. Neverending Story
06. Nevermore
07. Godless You
08. Suicidal Seraphim
09. After the Storm
10. The Fall Of Mankind
11. The Everwicked
12. Man Or Machine
13. Dreaming Of Entropy

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