FRIEDMAN MARTY: Music For Speeding

Friedman veröffentlicht ein Album mit 13 technisch hochklassigen, modernen und zeitlosen Rocksongs. Schön, daß er wieder da ist.

Glauben wir einfach mal das was damals in den Medien stand: Marty Friedman hatte keine Lust mehr schnelle Sachen zu spielen und verließ während der „Risk“-Worldtour Anfang 2000 MEGADETH.

Jetzt, drei Jahre nach seinem (wirklich freiwilligen?) Ausstieg veröffentlicht Marty sein erstes Lebenszeichen in Form des Instrumentalalbums „Music For Speeding“. Ich war schon gespannt auf das was man da zu hören bekommt. Schließlich war MEGADETH jahrelang meine Lieblingsband und ich habe Mr. Friedman auch achtmal live gesehen und war von seinen gefühlvollen Gitarrenspiel immer sehr beeindruckt. Trotzdem bin ich kein Fan von Instrumentalalben, bzw. kenne ich kein Album dieser Art in meiner Sammlung welches ich immer wieder und am Stück anhöre. Ein guter Sänger, oder eine schöne Vocalline macht nun mal einen richtig guten Song aus.

„Music For Speeding“ bildet aber jetzt die Ausnahme. Denn was der gute Marty hier verzapft hat, gefällt und überrascht doch sehr. Los geht es mit „Dimme A Dose“ und „Fuel Injection Stingray“ und da wird wirklich richtig und metallisch völlig korrekt Gas gegeben. Kein unnötiges Gefrickel, welches nur Gitarrenlehrer nachvollziehen können, sondern wirklich nachvollziehbare Songs. Er ist halt einer der besten Songwriter unseres Planeten, der sich wohl leider bei seiner Ex-Band nicht so einbringen konnte wie er gerne wollte? Es gibt Ausflüge in die Bluesrichtung, kurze Beats gibt es auch immer mal wieder zu hören, welches ich jetzt als nicht störend empfinde. Sogar im Deathmetalbereich sind einige Passagen gehalten. Er, und das ist das positive an der Scheibe, übertreibt es aber nie und es ist immer der Song an sich, der im Vordergrund steht. Der Frickelfraktor beträgt auf einer Skala höchstens 2 von 10. Es wird auch mal ruhiger wie bei „Lust For Life“ oder gar orchestral wie bei „Lovesorrow“. Er bedient sich also aus einen grossen Topf verschiedenen Stile. Abwechslung wird folglich groß geschrieben und Marty, der das Werk auch noch produziert hat, glänzt mit seinem ausgefallenen und virtuosen Gitarrenspiel. Einzig der etwas plattklingende Drumsound ist nach einiger Zeit etwas ermüdend.

Friedman veröffentlicht also ein Album mit 13 technisch hochklassigen, modernen und zeitlosen Rocksongs. Schön, daß er wieder da ist.

Homepage: http://www.martyfriedman.com

Tracklist:
1. Gimme A Dose

2. Fuel Injection Stingray

3. Ripped

4. It`s The Unreal Thing

5. Cheer Girl Rampage

6. Lust For Live

7. Lovesorrow

8. Nastymachine

9. Catflight

10. Corazon De Santiago

11. 0-7-2

12. Salt In The Wound

13. Novocaine Kiss

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