FOUR JAR BRAIN: Killing Downfall (Eigenproduktion)

Sehr guter HC/Thrash/Sepultura-Metal.

FOUR JAR BRAIN aus Pforzheim liefern in der Picture-Section ihrer Homepage den Beweis, dass Proberäume überall gleich aussehen und dass es tatsächlich Menschen gibt, die Dinkelacker trinken. Der erste Punkt ist sicherlich keine große Überraschung, der zweite schon. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie trotzdem gute Musik machen. Als Schreiberling-typische Vereinfachung könnte ich anbieten: Hardcore-lastiger Thrash, ähnlich der Roots-Phase von SEPULTURA. Allerdings von der guten Sorte. Im Prinzip trifft es das auch ziemlich gut, greift aber zu kurz. In der Musik von FJB ist deutlich mehr HC, allein das gnadenlose Geshoute und die guten Groove-Parts gehen weit über das übliche Maß in diesem Genre hinaus. Tribal-Ansätze fehlen komplett. Es gelingt dem Fünfer tatsächlich in dieser nicht mehr ganz so neuen Metal-Variante eigene Akzente zu setzen und richtig gute Songs zu schreiben. State of Mind ist so einer, mit überraschenden Riffs und viel sehr guter Detailarbeit. Oder das ziemlich geile Bloodsucker, mit richtig schönen Riffs. Die Band liebt ihre Songs und steckt viel Arbeit in deren Umsetzung. Gute Ideen sind vorhanden, die nötige Hingabe auch, lediglich die etwas drucklose Produktion mindert den Hörgenuss und deshalb kann mich diese CD auch nicht so begeistern, wie es das Potenzial der Songs sicherlich könnte. Live sind FJB sicher eine Macht und mit einer druckvollen Produktion, könnte sie es auch in Konservenform sein. Das ist leider das Dilemma vieler Unsigned-Bands, denn auch mit dem Einsatz modernster Technik ist das Ergebnis nicht automatisch besser. Es ist eine Illusion., das HD Recording, jede Menge Plug-Ins den Musiker im Proberaum nebenan zum kleinen TUE MADSEN machen, schliesslich gibt es nicht umsonst immer noch den Beruf des Produzenten. Deswegen sollten für Unsigned-Bands nach wie vor andere Maßstäbe gelten, als für professionelle Produktionen.

Und deswegen will ich die CD auch nicht schlechter machen, als sie ist, denn es ist auch hier schon deutlich zu hören, dass es diese Band drauf hat, dass sie spielen können, dass sie Songs schreiben können und dass diese auch wirklich gut sind. Und das ist doch schließlich das was zählt.

Alle Songs stehen auf der Homepage zum Download zur Verfügung und es lohnt sich durchaus alle anzuhören. FJB sind eine moderne, engagierte, junge Metal-Band, die ihren eigenen Weg gehen will und das ist eine verdammt gute Sache.

Einzig die Wahl der Biersorte sollte sie noch einmal überdenken…

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 47.39 Min.

Line-Up:
Oliver Munz – Guitar & Vocals

Tobias Stach – Vocals

Stefan Böttcher – Guitar

Dirk Freivogel – Drums

Johnny – Bass

Produziert von Eigenproduktion

Homepage: http://www.four-jar-brain.com/

Tracklist:
1. Unleashed the Evil

2. Killing Downfall

3. Defile the Hole of J.J.

4. Nails inside

5. State of Mind

6. Minatory Hate

7. New Suffer

8. Bloodsucker

9. Spit Blood

10. Damage Life

11. Scarecrow

12. Deadly World

13. Unmensch

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