Die italienischen Symphonic Death Metaller FLESHGOD APOCALYPSE melden sich diese Tage eindrucksvoll mit ihrem sechsten Studioalbum “Opera” zurück. Bei diesem Album handelt es sich um die Aufarbeitung des Bergsteigerunfalles von Frontmann Francesco Paoli aus dem Jahr 2021. So ein einschneidendes Ereigniss gibt dem Musiker genug Potential, um ein Album zu schreiben, das von der Oper inspiriert wurde.
“Opera” – die symphonische Metaloper
Das zeigt schon der Opener, “Ode To Art (De’ Sepolcri)”, der mit klarem Operngesang und sanften, klassischen Tönen aufwartet und mehr als Intro fungiert. Ebenso das finale “Opera”, welches das Outro markiert. Doch die dritte Singleauskopplung und zugleich der erste Song des Albums zeigt, für welche Musik die Italiener bekannt sind. “I Can Never Die” ist schnell und aggressiv und kommt mit opulenten klassischen Arrangements daher. Double-Bass-Salven ebnen den Weg zum Refrain, der melodisch ausgefallen ist, durch Ohrwurmqualität besticht und von Veronica Bordacchini interpretiert wird. Technisch enorm versiert und mit Pianoklängen ausgestattet, weiß der Titel voll und ganz zu überzeugen. Auch die restlichen zwei Singles “Pendulum” und “Bloodclock” kombinieren den klassischen Gesang mit wilden Lyrics.
“At War With My Soul” fängt extrem düster an und perfektioniert das Wechselspiel zwischen Oper und Metal. Walzende Beats und extreme melancholische Klänge treffen auf den weiblichen Operngesang und verbinden sich zu einer Symbiose, die Seinesgleichen sucht. Obwohl der Track im Midtempo gehalten ist, kommen jede Menge Gutturallaute vor. Gleich darauf folgt das blitzschnelle “Morphine Waltz”, welches getrost als Anspieltipp genannt werden kann. Der Inhalt des Songs handelt von Sänger Francescos Erfahrung mit Schmerzmitteln, die er aufgrund seines Bergsteigerunfalls einnehmen musste. Besonders frech und ausgefallen kommen Veronica Bordacchinis Vocals daher und machen den Song zum Highlight.
Die Aufarbeitug eines Traumas
Neu im Line-up der Band ist ein alter Bekanter – nämlich Drummer Eugene Ryabchenko. Francesco Paoli ist indes für Gesang und Bass zuständig und neben des für FLESHGOD APOCALYPSE typisch hohen Tempos in den eben genannten Liedern, geht es auch einen Tick langsamer. “Till Death Do Us Part” kann man getrost als FLESHGOD-Ballade durchgehen lassen und zündet trotzdem – dank symphonischen Parts. Die Musiker zeigen auf “Opera” eindrucksvoll, wie groß die Bandbreite ist, aus der sie schöpfen. Egal ob der Titel nun “Matricide 8.21” oder “Per Aspera Ad Astra” heißt, was die Italiener hier bieten, kann sich allemal hören lassen.
Für mich zählt “Opera” schon jetzt zu den Highlights dieses Jahres. Der Output ist voll mit bombastischen Hits – just killers no fillers! Jeder, der mit symphonischem Extrem-Metal etwas anfangen kann, wird um die “Repeat”-Taste nicht herumkommen. Francesco Paoli zeigt mit FLESHGOD APOCALYPSE, wie man mit Schicksalsschlägen umgehen kann, nämlich indem man seine Erfahrungen vertont und ein Meisterwerk produziert. Hut ab!
Veröffentlichungsdatum: 23.08.2024
Label: Nuclear Blast Records
Line-up:
Francesco Paoli – Gesang
Fabio Bartoletti – Gitarre
Paolo Rossi – Bass
Eugene Ryabchenko – Drums
Francesco Ferrini – Piano
Facebook: https://www.facebook.com/fleshgodapocalypse/
Instagram: https://www.instagram.com/fleshgodofficial/
FLESHGOD APOCALYPSE “Opera” Tracklist
1. Ode to Art (De’ Sepolcri)
2. I Can Never Die (Video bei YouTube)
3. Pendulum (Video bei YouTube)
4. Bloodclock (Video bei YouTube)
5. At War With My Soul
6. Morphine Waltz
7. Matricide 8.21
8. Per Aspera Ad Astra
9. Till Death Do Us Part
10. Opera