FINAL APHORISM: Past and future concentrate [Eigenproduktion]

Melodiöser Death Metal aus Wien, bei dem sogar exotische Elemente wie Oberton-Gesang zum Zug kommen…

Ein mit Liebe zum Detail gestaltetes Coverartwork, das leichte Nostalgiegefühle zu den alten Thorgal-Zeiten aufkommen lässt, macht sogleich neugierig auf das erste Werk der 2001 gegründeten Wiener Truppe FINAL APHORISM. Die Neugier bleibt denn auch bestehen, zumal sich die Österreicher nicht so sehr um das Etikett Melodic Death Metal kümmern und diesen auch gerne wahlweise mit klassischen Elementen, mit folkiger Schlagseite oder kratzigem Schwarzmetall-Charme garnieren.

So scheren sich die Wiener auch wenig um andere Etiketten und widmen sich unbekümmert ihren Songs. Zwar dämpft die Produktion zeitweise die herrschende Energie, da es ihr etwas an Druck mangelt. Von schlechten Kelleraufnahmen ist Past and future concentrate dennoch weit entfernt. Meistens in Midtempo-Gefilden angesiedelt, musizieren FINAL APHORISM fröhlich, aber nicht kitschig drauflos. Der esoterisch anmutende Oberton-Gesang wird selten eingesetzt, erweist sich aber als nicht alltäglicher Effekt. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das abwechslungsreiche, gute Drumming – hier hat sich offenbar ein Trommler gefunden, der sich nicht in 08/15-Schemata pressen lässt. Hier und da klingen entfernte Erinnerungen an FIMBULTHIER an, in Morgenstern schaut auch noch rasch eine Parallele zu DEATHs Sound of Perseverance an. Doch diese Reminiszenzen sind nur vereinzelt und kurz, denn der melodische und klassisch angereicherte Aspekt verteidigt seine Position hartnäckig bei FINAL APHORISM. So überrascht es nicht, dass sich 814 auf ein J.S. Bach-Stück bezieht, dass ältere Semester noch aus den glorreichen Gameboy Tetris-Tagen kennen – während andere bei dieser Gelegenheit und dem merkwürdig betitelten Hosenträger wohl eher an klassisch-angehauchte Bestrebungen von YNGWIE MALMSTEEN und STRATOVARIUS denken.

Fazit: FINAL APHORISM und Melodie, wenngleich der große Wurf hier noch nicht dabei ist und stellenweise ein paar spielerische Unsauberkeiten bestehen. Diese fallen allerdings nicht so stark ins Gewicht, und scheuklappenfreien, fröhlichen Freunden des Genres ist somit ein Antesten dieser jungen Wiener Band empfohlen.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 50:07 Min.

Line-Up:
Christoph Randak: Gesang
Michael Frick: Keys und Samples, Gesang
Thomas Schwarz: Bass, Kehlkopfgesang
Richard Wakolbinger: Drums
Sebastian Kaiser: Lead und Rhythmusgitarre, Westerngitarre
Robert Polsterer: Lead und Rhythmusgitarre, Westerngitarre, Obertongesang, Maultrommel

Produziert von Nikolaus Vuckovic
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.finalaphorism.com

Email: band@finalaphorism.com

Tracklist:
1. Wesenheiten
2. Schattenkrieger
3. Lament
4. Blutritual
5. Wir Zogen Einst…
6. My Murdering Kind
7. 814
8. Morgenstern
9. YAOS
10. Hosenträger

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner