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FEAR THE SKYLINE: Max Mustermann [Eigenproduktion]

Zwei Drittel verspielter, solider Metalcore, ein Drittel halbgare Remixes.

Mal ehrlich, eine Metalcore-Band, die ihre erste CD “Max Mustermann” nennt, ist entweder felsenfest davon überzeugt, ein absolutes Vorzeigewerk abgeliefert zu haben, oder hat einfach nur jede Menge Sinn für Humor. Zumindest Letzteres bestätigt sich auch bei einem Blick ins Booklet.

Musikalisch ist allerdings erstmal Schluss mit lustig. FEAR THE SKYLINE präsentieren ihren Metalcore kompromisslos und aggressiv, legen gleichzeitig aber ebenso einen starken Hang zur Melodie an den Tag, was den Kompositionen einen verspielten Charakter verleiht. Etwas fehl am Platz wirken hin und wieder die Breaks und Beatdowns, die den Songs immer dann das Tempo rauben, wenn diese gerade volle Fahrt aufgenommen haben. Songdienlich ist was anderes und daher werden Tracks wie “Freedom We Came From” oder “Not Alone” zeitweise zu recht schleppenden Angelegenheiten. Dafür entschädigen wiederum Abrissbirnen á la “Of Angels (And How We Killed Carnival For Free)” oder “Dance Or Die”, bei denen das Gaspedal weitgehend durchgedrückt bleibt. Wenn dazu auch noch die schwedischen Gitarrenläufe zum Vorschein treten, hat Max Mustermann seine größten Momente.

Innovativ wie eine Michael-Bay-Produktion

Zumeist regiert auf der Platte also gehobener Metalcore-Standard. Handwerklich solide, und hin und wieder durchaus spaßig, aber innovativ wie eine Michael-Bay-Produktion. Das wäre eigentlich gar keine so falsche Umschreibung: Es kracht ordentlich und weiß zu unterhalten, mehr darf man aber auch nicht erwarten. Eigentlich, wäre der Spaß nicht schon nach einer knappen halben Stunde vorbei. Ab diesem Punkt gibt es nämlich nur noch halbgare Remixes der bisherigen Nummern zu hören. Neben dem belanglosen “Trance Or Die” findet sich auch “Elizadeath” als sogenannter Rülps-Edit wieder. Was das soll, weiß wohl nur die Band – lachen kann darüber jedenfalls nur, wer auch “Meet The Spartans” und Konsorten zum Brüllen findet. Schade um die sonst recht coolen Synthies. Die gibt’s übrigens zuhauf im lahmen “Not A Gameboy”, einer auf 8-Bit getrimmten Version von “Not Alone”. Einen Vergleich mit SABREPULSE erspar ich mir an dieser Stelle und komme gleich zum Tiefpunkt der Scheibe. “16th Effort Vs. FTS” ist ein geradezu erbärmlicher Hip-Hop-Track, bei dem ein 14-jähriger sein gesamtes Schimpfwort-Repertoire zum Besten geben darf. Das mag gewollt ironisch sein, ist aber trotdzem ein Fall für die Mülltonne.

Legt man über diese Remixes den Mantel des Schweigens, so erhält man eine weitgehend ordentliche Platte, die lediglich an kleineren Macken im Songwriting krankt. Vielleicht sollte man sich nächstes Mal einfach mit einer EP zufrieden geben, anstatt die Spieldauer mehr schlecht als recht in die Länge zu ziehen. Aber dennoch, wer in seinen Danksagungen Spongebob Schwammkopf an Position drei (nach Gott und Buddha) anführt, kann ja nicht ganz verkehrt sein, oder?

Veröffentlichungstermin: 11.08.2008

Spielzeit: 40:47 Min.

Line-Up:
Mathias Krebser: Vocals
Robin Dachtler: Guitar, Vocals
Jan Schuttack: Guitar
Lukas Beer: Bass
Thomas Krebser: Drums

Produziert von FEAR THE SKYLINE und Jan Kerscher
Label: Eigenproduktion

FEAR THE SKYLINE “Max Mustermann” Tracklist

01. Intro
02. Freedom We Came From
03. Not Alone
04. Of Angels (And How We Killed Carnival For Free)
05. Dance Or Die
06. Elizadeath
07. Interlude
08. Bloodbath Tribute
09. Oops, I Did It Again, Bitch!
10. Elizadeath (Rülps Edit)
11. Trance Or Die
12. Not A Gameboy
13. 16th Effort Vs. FTS
14. Oops, I Remixed It Again

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