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FATAL FORCE: Unholy Rites

Wer kraftvollen Melodic-Metal mit einer Portion 80er US-Heavy/Hard Rock im typisch skandinavischen Sound mag, der sollte rein hören.

Dumm gelaufen, das erste Album von FATAL FORCE hab ich verpennt, obwohl dort Mats Levén (u.a. KRUX, Ex-YNGWIE MALMSTEEN, Ex-AT VANCE) am Mikro stand. Zu spät, Bandkopf Torben Enevoldsen (SECTION A, DECOY, FATE) hat seine Mannschaft runderneuert, nun sorgt Michael Vescera (u.a. Ex-LOUDNESS, Ex-YNGWIE MALMSTEEN, OBSESSION) für die Vocals und Drummer Dennis Hansen für einen soliden Takt, der Boss kümmert sich um die Saiteninstrumente und ein paar dezente Keyboards.

Dass man es hier mit gestandenen Musikern zu tun hat, das wird schnell klar. Der Opener rockt in typisch skandinavischer Manier, gibt die Marschrichtung vor. Der Titelsong ist recht griffig, das erfreulich heavy stampfende Fight und das simple Higher Ground lassen aufhorchen, Listen To Reason dann noch eher wegen des SAVATAGE-Riffs. Ansonsten tut sich das Album mit herausragenden Songs schwer, und man darf sich die Mühe machen, mal genauer hinzuhören. Die Vocals sind wenig überraschend gut, das Drumming unspannend, aber treffsicher auf den Punkt gespielt, der Bass ist nur dezenter Brummelhintergrund. Letztendlich gehört das Album den Gitarren von Torben Enevoldsen, die klingen fett und gar nicht nach Melodic Rock oder gar AOR, wie vielerorts angedeutet wird. Es gibt saubere, hörenswerte Leads ohne Ende, die aber nie den Song plattgniedeln. Und eigentlich klingt es nirgendwo nach typischem Einmann-Projekt mit Begleitmusikern, FATAL FORCE klingen nach einer vollwertigen Band. Durchzapper und nicht richtig Hinhörer werden eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs beklagen, das Album offenbart seine wahre Qualität erst nach einigen Durchgängen. Dann wirken die eingestreuten proggigen Parts und die Melodien, zeigt sich, dass diese Herren unbedingt zusammen weiter machen sollten. Gern auch etwas heavier wie bei Fight, gern auch mit einem verspielten Bassisten, der nicht nur solide die Gitarre begleitet, dazu einen Torben Enevoldsen, der es auch mal laufen lässt und nicht so konzentriert aufspielt. Denn irgendwie bleibt immer der Eindruck, der Bandkopf hält sich etwas zurück und könnte weitaus mehr. Ein wirklich eigenes Gesicht werden FATAL FORCE wohl auch weiterhin nicht präsentieren, alles klingt doch bekannt. Aber vielleicht auch deshalb hat sich Unholy Rites von ersten na ja zum regelmäßigen Gast im Player gemausert. Man darf gespannt sein, was aus der Band wird, wenn sie Bestand hat und nicht ausschließlich das Baby von Torben Enevoldsen bleibt.

Wer kraftvollen Melodic-Metal mit einer Portion 80er US-Heavy/Hard Rock im typisch schwedischen bzw. dänischen Sound mag, der sollte rein hören. Sicher gibt es größere Alben dieses Genres, aber FATAL FORCE sind auf dem richtigen Weg.

Veröffentlichungstermin: 20.07.2012

Spielzeit: 48:46 Min.

Line-Up:
Michael Vescera – Vocals
Torben Enevoldsen – Guitar, Bass, Keyboards
Dennis Hansen – Drums

Produziert von Torben Enevoldsen
Label: Metal Heaven

Homepage: http://www.torbenenevoldsen.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/fatalforcetheband

Tracklist:
1. Run For Cover
2. Unholy Rites
3. Fight
4. Lessons In Evil
5. In Silence
6. No One Will Listen
7. Higher Ground
8. Listen To Reason
9. Enter The Night
10. House Of Pain

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