Ganz im Namen des Herrn ist Ex-DEADLY BLESSING-Shouter Ski Kiersznowski mit seiner neuen Band FAITH FACTOR, warum auch nicht. Ich verstehe bis heute nicht, warum so was meistens negativ ausgelegt wird. Wenn eine Band den Belzebub huldigt ist das ok, die andere gute Seite ist schlecht, hm. Und die, die am Lautesten zetern, die lesen oder beachten eh keine Lyrics, also ist es doch eigentlich egal, sonderbare Welt…
Na ja, zumindest werden wir nicht missioniert, himmlische Schlachten und heldenhafte Gotteskrieger toben durch US-Metal der angenehmen Sorte. So ist man die ersten Durchläufe voller Elan und schwingt das gesegnete Schwert, musikalisch geht es sehr ordentlich zur Sache. Erinnerungen an VICIOUS RUMORS, CRIMSON GLORY und ganz frühe QUEENSRYCHE werden wach, auch JUDAS PRIEST und etwas IRON MAIDEN-Gehoppel tauchen auf. Auf treibenden Songs können sich die Gitarren austoben, liefern hier und da ordentliche Kämpfe ab. Das Schwert gen Himmel gerichtet werden Freunde vom energievollen US-Metal durchaus ihre Freude haben. Dazu gibt es passend den sehr hochgelegten Gesang von “Ski”, der großer Fan von ROB HALFORD ist, aber auch von Geoff Tate (QUEENSRYCHE), CRIMSON GLORYs Midnight und vom kleinen Ronnie. Das alles macht Anfangs durchaus Spaß, hat man die Muße, dann lassen sich reichlich gute Momente entdecken. Wenn diese denn lang genug bleiben würde. Erschwert wird dies gerade durch die Vocals, die teilweise deutlich über der Schmerzgrenze trällern und auf Dauer eine Herausforderung darstellen. Dazu tragen auch die oft schrägen Töne ihren Teil bei, Ski sollte sich seinen eigenen Grenzen bewusst werden. Da auch die Songs, trotz reichlich Power und scharfen Riffs, oft in sich selbst ersticken, viele Melodien und Strukturen schlichtweg nicht zu Ende geführt werden, bleibt viel zu wenig hängen. Wo die Vorbilder Songs für die Ewigkeit geschrieben haben, da bleibt die Begeisterung für die Songs von FAITH FACTOR eher temporär. Schade, denn gute Momente sind überall zu finden, aus der Halbballade “In remembrance” mit DIO-Vocals, “The rapture” mit VICIOUS RUMORS-Touch oder dem langen “Ascend unto heaven” hätte man viel rausholen können. So werden die Herren aus New Jersey das Himmelreich kaum retten können.
Veröffentlichungstermin: 19.12.2008
Spielzeit: 54:25 Min.
Line-Up:
Norm “Ski” Kiersznowski: Vocals
Chris Matusieski: Lead Guitar, Keyboards
Blaine Booth: Lead Guitar
Joe Manghan: Bass
Dan Jefferson: Drums
Label: Retroactive Records
Homepage: http://www.faithfactorband.com
MySpace: http://www.myspace.com/faithfactorrocks
Tracklist:
1. Evila si eh
2. Keep it true
3. The rapture
4. In god´s shadow
5. In remembrance
6. Light replaces
7. Armor of God
8. Divine temptations
9. Ascend unto heaven
10. Sinner´s prayer