ESCAPE FROM INSANITY: Demo #1 [Eigenproduktion]

ESCAPE FROM INSANITY haben die Grundzutaten des Heavy Metals zusammengefügt, um mal mit balladeskeren, groovebetonteren, flotteren oder schweren Momenten abwechslungsreiche Songs zu kreieren. Das Ziel dahinter ist zum momentanen Zeitpunkt allerdings nicht zu erkennen und das ist der Punkt, wo die Truppe noch ansetzen sollte.

Ein Review zu Demo #1, dem ersten Lebenszeichen im Tonträgerformat der Oberhausener Formation ESCAPE FROM REALITY zu schreiben, fällt wieder schwer, denn ungern stellt man jemandem ein schlechtes Zeugnis aus, bei dem man die guten Absichten deutlich zu erkennen glaubt.

ESCAPE FROM INSANITY gehören zu den Guten in der Szene, die ihre Musik aus Überzeugung machen – zumindest erweckt dieser 4-Track-Rundling einen derartigen Eindruck. Leider ist es aber so, dass die Band in fast allen Belangen noch zu weit am Anfang ihrer Karriere steht, als dass die Songs die Reife besäßen, auf höherem Level beeindrucken zu können. Um es kurz zu machen: man hört noch zu sehr den Hall des Proberaums mitklingen und das ist weniger auf die Produktion bezogen.

Die Band macht relativ basisorientierten und kategorielosen Heavy Metal mit einem gewissen Rock-Einschlag, der in erster Linie durch weiblichen Gesang auf sich aufmerksam macht. Mit aktuellen Trends der Marke NIGHWISH oder WITHIN TEMPTATION haben ESCAPE FROM INSANITY nichts zu tun, vielmehr verfügt Sarah Sandi über eine klassische Rockstimme – klar und dennoch mit einer gewissen Rohheit versehen. Die haben heutzutage aber zu viele Sängerinnen zu bieten und Sarah kann da weder durch eine besonders herausragende Technik, noch durch einen außerordentlichen Stimmklang hervorstechen. Unglücklicherweise gilt dasselbe auch noch für Gesangslinien und Arrangements, was den Sound dieser Formation relativ austauschbar macht. Im Zusammenhang mit den Texten spürt man zwar deutlich, dass die Band in ihren Songs Stimmungen zu erzeugen versucht, aber offensichtlich fehlen derzeit noch die kompositorischen und songwriterischen Möglichkeiten, um diesen persönlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

Versteht mich nicht falsch, ESCAPE FROM INSANITY machen wirklich nicht den Eindruck blutiger Anfänger. Aber die wesentlichen Elemente, woran man sich als Fan einer Band festbeißt, fehlen momentan einfach noch. Dabei geht die technische Umsetzung und auch die undergroundige Produktion wirklich in Ordnung, das ist alles schon okay.

Es geht also wieder einmal darum, dem eigenen Schaffen eine Identität zu verpassen. ESCAPE FROM INSANITY haben die Grundzutaten des Heavy Metals zusammengefügt, um mal mit balladeskeren, groovebetonteren, flotteren oder schweren Momenten abwechslungsreiche Songs zu kreieren. Das Ziel dahinter ist zum momentanen Zeitpunkt allerdings nicht zu erkennen und das ist der Punkt, wo die Truppe meiner Meinung nach noch ansetzen sollte.

Veröffentlichungstermin: Juni 2004

Spielzeit: 16:29 Min.

Line-Up:
Sarah Sandi (Gesang)

Markus Pöppinghaus (Gitarre)

Tobias Weihrauch (Bass)

Frank Grochut (Schlagzeug)
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.escape-from-insanity.de

Tracklist:
Escape from Insanity

Dualism

End of the World

Snake Bite

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