ERIC CARR: Rockology

Klangfetischisten dürften sich wahrscheinlich des öfteren mal die Haare raufen, doch hinter dieser Veröffentlichung steht einzig und allein das Andenken an einen großartigen Musiker.

Eric Carr war immer mein Lieblingsmitglied von –KISS, doch nicht nur deshalb war ich unendlich traurig, als er am 24.11.92 seinem Krebsleiden erlag. Eric war es, der den leckgeschlagenen KISS-Panzer mit seinem powervollen Schlagzeugspiel wieder in die richtige Bahnen lenkte. Nun liegt mit „Rockology sowas wie (s)ein Vermächtnis vor. Zwar wollen die Initiatoren hinter dieser Scheibe auch ein paar Mark verdienen und ich hätte eine Eric Carr-Tributescheibe eher und vor allen Dingen von den Herren Simmons und Stanley erwartet, doch ich nehme BRUCE KULICK, der die Fertigstellung betreut hat, ab, daß er dieses Album in erster Linie als „Ehrung für einen Freund sieht. Diese Huldigung ist ihm glaubhaft gelungen.

Die meisten der zwölf Stücke stammen aus den Jahren 1987-89 und zeigen, welch‘ geiler Trommler, Sänger (er klingt phasenweise echt wie ‘ne Mischung aus Gene Simmons und Paul Stanley) und Songwriter er war. Leider sind einige Stücke nur als Outtakes zu hören. So enthält „Heavy Metal Baby keine „richtigen Lyrics, sondern lediglich Vocal-Lines, an denen sich ein Texter hätte orientieren sollen. „Just can’t wait ist ein Instrumental im BRYAN ADAMS-Stil (wenn der mal wieder richtig losrocken würde, anstatt mit der x-ten Ballade zu langweilen oder sich mit Techno-Leuten wie Chicane in’s Studio zu begeben). Überhaupt muß man sagen, daß viele gute KISS-Scheiben („Asylum, „Animalize, „Crazy Nights) sehr gute Scheiben hätten werden können, hätten Chaim Witz und Stanley Eisen Eric mehr in’s Songwriting integriert. Sicherlich kommt der KISS-Touch bei einigen Songs auch daher, daß mit Adam Mitchell jemand am Songwriting beteiligt war, der den einen oder anderen KISS-Song („Partners in Crime, „I’m a Legend tonight, „Creatures of the Night oder „Keep me comin‘) co-verfasste. Ein Hit auf jeder KISS-Scheibe wären der kräftige Opener „Eyes of Love und die nicht minder heftigen „Mad Dog, „Nightmare (mit Paul Stanley-artigem Gesang und „I love it Loud-Drumbeat) und „You make me crazy (leider auch ohne echten Text) geworden, doch auch die gefühlvolle Balladen „Somebody’s Waiting und „Tiara hätten Highlights dargestellt. Zu hören gibt’s auch die komplette „The Rockheads-EP, die seinerzeit auf weltweit 5000 Exemplare limitiert war und sich mittlerweile zum gesuchten Sammlerstück gemausert haben dürfte. Klangfetischisten dürften sich wahrscheinlich des öfteren mal die Haare raufen, doch hinter dieser Veröffentlichung steht einzig und allein das Andenken an einen großartigen Musiker.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2000

Spielzeit: 47:17 Min.

Line-Up:
Eric Carr – Drums, Vocals

Bruce Kulick – Guitars

Produziert von Bruce Kulick
Label: Spitfire

Homepage: http://www.ericcarr.com

Tracklist:
1.Eyes of Love

2.Somebody´s Waiting

3.Heavy Metal Baby

4.Just Can´t Wait

5.Mad Dog

6.You Make Me Crazy

7.Nightmare

8.Nightmare (Demo Version)

9.Too Cool for School

10.Tiara

11.Can You Feel It

12.Nasty Boys

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