Ich habe den ersten Song gleich übersprungen. Wer meine Rezension zu „Elis“, der Maxi von ERBEN DER SCHÖPFUNG, gelesen hat, weiß auch, warum. Gut, man kann sich anfreunden mit dem Song, aber es gibt bessere. Und die folgen komischerweise direkt hinter „Elis“ auf dem Debüt des WELTENBRAND-Ablegers. „Sleep and Death“ ist ein wunderschöner Electro-Pop-Song, der sofort ins Ohr geht und zum Tanzen animiert, ebenso wie „Eine Rose für den Abschied“ oder das textlich herrlich stupide „Niemand kennt den Tod“ mit seinem sakralen Männergesang (Chris Lukhaup von ATROCITY war hier am Werk). Die schlimmsten Befürchtungen wurden also nicht erfüllt, auch wenn „Twilight“ mit „My Star“ und „Alone“ immer noch zwei weitere Ausfälle zu verzeichnen hat. Ganz davon abgesehen natürlich, daß das gesamte Album ohnehin nicht mit Tiefe oder hohem intellektuellen Anspruch gesegnet ist – den benötigt man aber auch nicht wirklich, um hierzu in Gothic-Diskos abzutanzen. Das nämlich wird man vorzüglich können, und da Sängerin Sabine Dünser ihr Mundwerk versteht, sollten auch Vokalfetischisten hier auf ihre Kosten kommen.
Freunde der Gitarre jedoch sollten sich möglichst fernhalten von den ERBEN DER SCHÖPFUNG, denn was hier im Info mit „metal-lastig“ bezeichnet wird, ist nichts weiter als eine schlecht abgemischte Bratgitarre, die öfters mal versucht die Electro-Beats aufzumischen. Der romantisch-melancholischen Atmosphäre tut das jedoch keinen Abbruch, weshalb „Twilight“ als kleiner Happen für Zwischendurch durchaus empfohlen werden kann. Nicht schlecht.
Spielzeit: 50:44 Min.
Line-Up:
Sabine Dünser – Vocals
Oliver Falk – Synths
Pete Streit – Guitars/Bass
Produziert von Alexander Krull
Label: M.O.S. Records
Homepage: http://www.erben.li
Tracklist:
1. Elis
2. Sleep and Death
3. By My Side
4. Eine Rose für den Abschied
5. Niemand kennt den Tod
6. My Star
7. Ade
8. Alone
9. Doch sie wartet vergebens…