Wie das Musikerschicksal manchmal spielt, fungiert Sinner´s Intuition unbeabsichtigterweise als Nachruf auf diese Death-Metal-Band aus dem Mittleren Westen. Während sich die Band bei Embraced By Misery und The Forever Endeavor mit Vorwürfen herumschlagen musste, sie klänge zu schwedisch-uninspiriert, fräsen sich die acht Lieder auf dem aktuellen Silberling in roherer Manier ins Hörerohr. Nach wie vor lugen einige Harmoniefolgen verschüchtert um die Ecke, ansonsten regiert jedoch zunehmend der anspruchsvolle Death Metal alter Schule. Rüpelnde Riffs, death-thrashiges Schreien und komplexe Arrangements ohne Frickelwahn stimmen gemeinsam mit den schwedischen Gitarrenläufen lautstark ENFORSAKENs Schwanengesang an. Hin und wieder gesellen sich kleine, fiese Disharmonie-Gemeinheiten zu dieser Melange wie in Sever The Ties, was die Band noch unberechenbarer macht. Glattgebügelt ist hier nix, die fünf Musiker holen ein letztes Mal alles aus sich heraus, was böse, hart und dunkel klingt. Die eher geringe Dichte ganz großer Momente ist nach wie vor zu bemängeln, zumal gegen Ende die alten Melodic-Death-Reflexe doch wieder die Kontrolle übernehmen, allerdings muss man der Band zugute halten, dass sie Technik, Härte und Melodiefragmente zu einer funktionierenden, energiegeladenen Mischung verschmelzen – kein Höhepunkt, aber solide und eigenständig. An sich wäre dieses Album ein hervorragender Ausgangspunkt für den nächsten Schritt in Richtung Death-Metal-Höllenfürst gewesen, so stellt es den Abgesang auf eine Band dar, die mit diesem Album vor 15 Jahren einen Knaller hingelegt hätte.
Veröffentlichungstermin: 18.07.2006
Spielzeit: 38:53 Min.
Line-Up:
Steven Sagala – Gesang
Joe DeGroot – Gitarre
Steve Stell – Gitarre
Eric Kava – Bass
David Swanson – Schlagzeug
Produziert von Chris Djuricic
Label: Crash Music
Homepage: http://www.enforsaken.com
Email: enforsakencult@hotmail.com
Tracklist:
Witness To The Fall
Blacklist Assassin
The Slain
Halo Of Ruin
Enemy Angels
Sever The Ties
Words In Red
The Course To Oblivion