EMBERS: First Squall Of An Evil Storm

Wer die alten Göteborg-Tage noch einmal aufleben lassen will, sollte sich diese Scheibe unbedingt zulegen.

EMBERS kommen aus Ungarn und machen Death Metal der melodischen Sorte. First Squall Of An Evil Storm ist das Zweitwerk der Band, das musikalisch von den frühen Tagen schwedischer Größen wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY beeinflusst ist.

Die Scheibe beginnt nach einem kurzen Intro, fast schon untypisch für diese Band, sehr rau. Ein Doublebass-Gewitter, tiefes Gitarrengeschredder und tiefe Grind-Vocals. The Values Are Forever Lost eröffnet dann aber auch einige melodische Passagen mit fast cleanem Gesang und melodischer Gitarrenarbeit, welche die starken Momente dieses Albums darstellen. Nicht selten fühlt man sich an alte IN FLAMES-Werke erinnert. Mit dem Unterschied, dass der Sound von EMBERS wesentlich druckvoller ist als auf den ganz frühen Werken der Schweden, was natürlich mit dem Fortschritt in der Studiotechnik zu tun hat. On Altar Of Freedom beginnt dann wieder eher rau. EMBERS verlieren jedoch nie die Melodik aus dem Blickfeld und man hört immer wieder schöne, zweistimmige Gitarrenhooks, die sich wunderbar zusammenfügen.

Ein ganz starker Track ist Gnawed Bone But Still True, der schöne Wechsel in der Intensität bietet und eine gewisse Melancholie durchscheinen lässt, die auch das Artwork der CD verbreitet. Passend dazu dann die wundervolle Bridge, die mit gefühlvollem Pianoeinsatz, unterlegt von Akustik Gitarren, aufwartet.

Highlights sind immer wieder die Kontraste zwischen den Grind-Vocals und den cleanen Passagen, wie in With Borrowed Smile oder auch die ruhigen Passagen wie im eigentlich stürmischen Tears And Blood… For You.

Das Album klingt dann voller Melancholie mit dem akustischen Welcome To Your Fun Fair aus.

First Squall Of An Evil Storm ist eine wirklich bemerkenswerte Platte, die gerade Fans der alten Melodic Death Metal Tage begeistern dürfte. Zwar gibt es gegen Ende ein wiederholendes Moment, was bei dieser Musik allerdings nicht ungewöhnlich ist und durch die Kontraste auch wieder verfliegt. EMBERS sind in vielen Passagen durchaus rau, schaffen es aber immer wieder alles zu ordnen und bringen die Melodik in den Vordergrund. Dies geschieht nicht in Form von sing-along Songs, sondern mit dem harmonischen Einsatz der Gitarren, den gesanglichen Kontrasten und auch einigen ruhigen Passagen. Nur der ein oder andere große Moment zum Erinnern fehlt noch. Der druckvolle Sound hat einen leichten Hang zum Übersteuern, was aber nicht weiter tragisch ist.

Wer die alten Göteborg-Tage noch mal aufleben lassen will, sollte sich diese Scheibe unbedingt zulegen. Schön auch, dass es sich dabei nicht um ein einfaches Plagiat handelt, sondern um eine Band, die sich auch thematisch aus der Masse abhebt.

Veröffentlichungstermin: 03.04.2004

Spielzeit: 42:05 Min.

Line-Up:
Farki – Guitars

Iron – Guitars

xk – Drums

Csiga – Bass

Szilard – Vocals
Label: Beniihana Records

Homepage: http://www.embers-metal.com

Tracklist:
1. The Values Are Forever Lost

2. On Altar Of Freedom

3. Gnawed Bone But Still True

4. Bridge

5. Burn The Knowledge

6. With A Borrowed Smile

7. Intolerant Discrimination

8. Life Or Death

9. Tears And Blood… For You

10. Welcome To Your Fun Fair

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