Laut dem Infoblatt, das dem Rezensionsmuster von The Buried Crown beilag, handelt es sich bei ELVARON um einen der Major Acts französischen Progressive Metals. Nur hierzulande bekam man noch herzlich wenig von den Jungs aus Nancy mit, obwohl sie mit dem aktuellen Konzeptalbum ihren bereits vierten Longplayer veröffentlicht haben. Ob sie sich mit The Buried Crown nachhaltig in der deutschsprachigen Metallandschaft verankern werden können, ist jedoch zu bezweifeln. Das liegt zwar weniger an mangelndem musikalischen Talent, sondern mehr an der Tatsache, dass der progressive Stil ELVARONs nur einen Bruchteil der Metalmaniacs zu fesseln weiß. Vor allem wenn es darum geht das ganze Album am Stück lieb gewinnen zu wollen, scheitern die Franzosen an ihren eigenen Vorgaben, großartige, vielschichtige Musik zu machen. Einzelne Fragmente des Albums wissen allerdings vollends zu begeistern. Seien es die oftmaligen Zwischenstücke, die mit klassischen Instrumenten zum Besten gegeben werden oder die ebenso häufig anzutreffenden Gitarren-Soli, die zweifellos jeden zum Auspacken der Luftgitarre animieren.
Was mir jedoch fehlt ist der richtige Zugang… okay, das ist nun mal Progressive Metal, aber auch dieser soll schließlich verstanden werden. Des Weiteren ist auch Lead Gitarrist Matthieu Morand besser bei seiner Gitarre aufgehoben, als vor dem Mikro, wo er im Gegensatz zum Saiteninstrument eine nur durchschnittliche Performance abliefert. Auch die Produktion mag nicht vollends überzeugen. So kleistert etwa das unorganisch klingende Keyboard stellenweise den ganzen Sound zu. Und was mich schließlich ebenso betrübt, liegt in der Tatsache begründet, dass die klassischen Instrumente kaum parallel zu den elektronischen Arbeitsgeräten der Musiker gespannt, sondern immer nur abwechselnd zum Ausdruck gebracht werden.
Insofern ist es schade, dieses Urteil zu treffen; aber The Buried Crown hat einige begeisternde Momente, die durch mehr als nur verspielte Soli, an MECHANICAL POET erinnernde Soundtrack-Einlagen und den einen oder anderen thrashigen Riff losgetreten werden, die dem gesamten Album jedoch nicht über die Hürde hinweghelfen, über weite Strecke zu überzeugen – und dass die Strecke nicht zu kurz ist, lässt sich an der langen Spielzeit von über einer Stunde ablesen. Harte Arbeit also für den musikalischen Hürdenläufer.
Veröffentlichungstermin: 11.04.2005
Spielzeit: 66:47 Min.
Line-Up:
Matthieu Morand – Guitars, Lead Vocals
Nicolas Colnot – Bass, Vocals
Lindsay Messaoudi – Bass
Frédéric Renaut – Drums
Gastmusiker:
Thomas Letscher – Keyboard Solos
Rémy Chopinez – Violin
Martin Kieffer – Cello
Elise Allart – Flute, Piccolo
Pierre Sosin – Oboe
Didier Mérou – Clarinet
Catherine Bigel – Bassoon
Jean Sébastien Bussmann – Trumpet
David Grosjean – French Horn
Gregory Grosjean – Saxhorn
Produziert von Matthieu Morand, ELVARON & Fantai´Zic
Label: Thundering Records
Homepage: http://www.elvaron.net
Email: elvaron@wanadoo.fr
Tracklist:
1. Siren´s Call… The Void
2. Warhead
3. Sea Of Hate
4. King Of Thylia (I)
5. King Of Thylia (II)
6. King Of Thylia (III)
7. Ghouls Of Time
8. Dark Whispers
9. Witch Of The Forest
10. The Buried Crown
11. One Last Season
12. The Heroes´ Tale