ELISION: Things Are Far From OK

Wenn mal wieder nichts okay ist, nach dieser Scheibe seid ihr wieder auf dem Damm.

Things Are Far From OK… Wem sagt ihr das? Pessimismus? Keine Spur. Viel mehr Realismus. Nichts ist okay. Global gesehen. Wäre aber alles so mies, dann würden wir alle doch gar nicht mehr hier rumlaufen und hätten längst das Zeitliche gesegnet, oder? Also, es gibt Lichtblicke für kleine Würmer wie uns in diesem hässlichen Spiel. Einer davon rotiert gerade in meinen CD-Player und brennt mir das Trommelfell durch.

ELISION aus Würzburg konnten schon auf der Split mit IVAN DRAGO bei mir punkten, und endlich höre ich auch den neuen Longplayer der Band. Das mittlerweile vierte Album der seit 1994 aktiven Band besticht durch seine unkonventionelle Musik, seine Wut, seine Attitüde und seine Ernsthaftigkeit. Die Musik auf Things Are Far From OK besteht aus Noisecore, gut gemachtem Metalcore, etwas Sludge und viel Rock, der die Musik ordentlich antreibt. Entsprechend wild kann bei ELISION gemosht werden, aber dennoch nur mit Maß und Ziel. Auch wenn einige Songs wie das chaotische 1000 Hurts oder Tension zum wilden Abreagieren anregen, für Überraschungen sind die Franken immer gut.

Zum Bespiel bei nachdenklichen Nummern wie One Man Swarm oder bei The Escapist of…. Hier entfalten ELISION ihre epische Seite, von der sie ruhig mehr zeigen dürften. Aber auch die Songs, in denen das harte und das ruhigere Gesicht der Band vermischt werden, sind großes Kino. Nach längerer Eingewöhnungsphase zeigen sich diese Stücke sogar als Highlights der Scheibe – Wut und Verzweiflung werden kombiniert und ergeben ein erstaunlich intensives Hörerlebnis, wie der Titeltrack, das massive Conspiracy of Silence und das mit genialen Riffs ausgestattete Tension untermauern.

Die Riffs drücken den Hörer an die Wand, hinzu kommen gerne mal leicht dissonante Gitarrenleads, sowie ein drückender Bass und treibendes Drumming. Nicht wahnsinnig technisch, aber den Songs bestens angepasst. Wäre die Stimme von Sänger Mosh noch variabler, so gäbe es an der mächtig produzierten und wunderschön aufgemachten Scheibe so gut wie nichts zu meckern. Davon abgesehen freue ich mich schon auf kommende Taten der Würzburger. Denkt dran, wenn mal wieder nichts okay ist, nach dieser Scheibe seid ihr wieder auf dem Damm.

Veröffentlichungstermin: 5. Januar 2007

Spielzeit: 48:34 Min.

Line-Up:
Mosh – Vocals
Basti – Guitars
Marco – Guitars
Sven – Bass, Vocals
Andi – Drums

Produziert von Sven Peks
Label: My Favorite Toy

Homepage: http://www.elision.de

Email: contact@elision.de

Tracklist:
1. Things Are Far From OK
2. Conspiracy of Silence
3. 1000 Hurts
4. One Man Swarm
5. Tension
6. Those so Called Heroes
7. Infected
8. March for the Tides
9. It Was Cold That Night
10. The Escapist of…
11.
12.
13. Thanks for the Memories

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