blank

ELDKRAFT: Shaman

Eigenbrötlerischer Epic / Pagan Metal mit schwedischsprachigem Gesang.

Nacht. Eine Waldlichtung, im Steinkreis brennt ein Feuer. Eine verhüllte Gestalt wirft Späne in die Glut, die Kapuze tief übers Gesicht gezogen. Gleißende Flammen steigen empor, gelbfarbener Rauch qualmt, Schwefelgeruch erfüllt die Luft. Der Schamane beginnt sein Beschwörungsritual, als er die tiefe und klare Stimme erhebt…

Die Klischeepolizei schiebt im Pagan-Zirkus Überstunden, das ist keine Neuigkeit. Insofern werden nachrückende Sprösslinge umso argwöhnischer gemustert. Die eingangs beschriebene Szene ist natürlich dick aufgetragen, zugleich allerdings auch die Szenenmalerei, auf die ELDKRAFT in atmosphärischer Hinsicht abzielen. Und zwar ohne solche Szenarien explizit darzustellen. Naturverbundenheit, Magie, die Kraft der rohen Wildnis – all das will das skandinavische Trio in seinem Debüt “Shaman” einen. Kantiger Epic Metal, gerne mal im Fahrwasser von BATHORY, besorgt den Unterbau, eine Prise Atmospheric Black Metal drängt die Gitarrenarbeit in Richtung Pagan Metal. Hin und wieder lassen die Kompositionen wie “Fate’s Door” auch folkgeprägte Rhythmen durchscheinen. Obendrauf setzt der schwedischsprachige Gesang J. Sandins – nicht selten stilistisch an VINTERSORG angelehnt – das unrasierte Gesicht der Wildnis.

Im Wesentlichen bleiben ELDKRAFT kantiger, als es das Groß im Pagan Metal derzeit vorlebt

“Shaman” pflügt in seinen 57 Minuten ausnahmslos durchs Midtempo. Das Augenmerk liegt somit auf kraftvollen Hymnen und feierlicher Symbolik – der Siebenminüter “Ursprungskällan” unterlegt den voluminösen Gesang etwa mit ungeschliffenen, mächtigen Riffs. “Patterns” bindet ein paar Akustikgitarren sowie dramatische Synthie-Stöße ein. Eher flächig arrangiert “Gränslös Gräns” den Keyboardeinsatz in Begleitung von Doublebass und Blastbeats: Die Tempowechsel tun den schleppenden Parts gut und lassen abermals Stilmittel des atmosphärischen Black Metals aufblitzen.

Melodieführung und Intonation beim Gesang legen gleichzeitig viel Wert auf Dramatik und Ausdruck. Daher bleiben ELDKRAFT im Wesentlichen kantiger, als es das Groß im Pagan Metal derzeit vorlebt. Eine Affinität zu schwedischsprachigem Gesang sowie eigenbrötlerischen Paganhymnen sollte daher vorhanden sein, um “Shaman” eine knappe Stunde lang genießen zu können.

Zum Vergleich: In einer benachbarten Nische schippern bekanntlich METSATÖLL durch folkige Gewässer – vom gesanglichen Ausdruck her sind beide Gruppen allerdings nicht allzu weit voneinander entfernt. Von Folk-Einflüssen weitgehend befreit, weilen ELDKRAFT für Liebhaber dieses markanten Sounds noch in Hörweite. Du weißt schon, am Steinkreis an der Lichtung, direkt hinter dem Dickicht.

Veröffentlichungstermin: 24.05.2013

Spielzeit: 57:21 Min.

Line-Up:
J. Sandin – Vocals, Keyboards
H. Carlsson – Guitars, Bass
N. Fjellström – Drums

Produziert von ELDKRAFT und Magnus Devo Andersson (Mix und Mastering)
Label: Metal Blade

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/Eldkraftband

ELDKRAFT “Shaman” Tracklist

01. Gammal Krigare (Audio bei YouTube)
02. Undrets Tid
03. Fate’s Door
04. Moder Liv Till Grav
05. Ursprungskällan
06. Patterns
07. Gränslös Gräns
08. Grey Man
09. I Dödens Famn
10. Rimthurs

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner