DISMAL: Rubino Liquido–three scarlet drops…

Ruhige Klänge mit Orchester und gelegentlichen Wehklagen…

DISMAL wurden 1995 in Turin (Italien) gegründet und widmen sich auf „Rubino Liquido—three scarlet drops…“ atmosphärisch-orchestralen Klängen, die sowohl von der klassischen Musik als auch von Gothic-Stimmungen inspiriert sind. Der Gesang wurde aufgeteilt in einen männlichen Tenorpart und einen weiblichen Soprano, die häufig im Wechselgesang eingesetzt werden. So entsteht in „Invisible Drops (or Lux atque Tenebrae)“ erst eine frappante Ähnlichkeit zu THE GATHERING, doch hat die Stimme der DISMAL-Sängerin nicht dieselbe (Charakter)Stärke wie die von Anneke. Auch Elemente wie kurz erklingende Chöre haben ihren Platz auf diesem orchestralen Werk, doch steht sehr oft die Tastenarbeit im Vordergrund bei DISMAL. Somit entsteht keine Orchesterwalze wie etwa bei THERION oder WALTARIs Death Metal-Symphonie, dazu geht es bei DISMAL klagender, ruhiger und abgehobener zu und her. Etwas klinisch wirken einzig und allein die Drumelemente, richtige Pauken hätten hier wohl mehr Atmosphäre hingezaubert.

DISMAL klar mit einer Band zu vergleichen ist beinahe unmöglich. Gewisse Emotionen, welche die Sänger ausdrücken, erinnern jedoch stark an SOPOR AETERNUS und die Harmonien rücken in die Nähe derjenigen von LACRIMOSA, obschon das Werk der Italiener nicht als „tanzbar“ bezeichnet werden kann. Die Übermacht von Streichern und Keyboards wird einzig im gelungenen „Stàsi“ unterbrochen, wo auch eine Gitarre vehement zu Wort kommt und diesem Song deswegen einen besonderen Anstrich verleiht. Leider bleibt es bei diesen vereinzelten Auftritten und insgesamt kann man sich „Rubino Liquido—three scarlet drops…“ am ehesten als eine Art Filmsoundtrack vorstellen—der Gedanke an ULVERs Perdition City – Music To An Interior Film liegt nahe, doch die Trip Hop-Komponente ist bei DISMAL definitiv nicht vorhanden. Ausserdem schaffen es DISMAL nicht, die Klippen des Pathos sicher zu umfahren: In „a Venere (new orchestral version)“ weint und schluchzt die Sängerin, dass die Boxen triefen und in „Ametistia“ strapaziert ihr männliches Pendant die Grenzen der Wehleidigkeit doch sehr….

Insgesamt also ein eher ruhiges Werk, das jedoch eine gewisse deprimierende Grundstimmung vermittelt und schlicht umsetzt (abgesehen vom Geschluchze). Ansonsten bleibt dem Hörer allzu viel Kitsch erspart. Leider wirken die Songs manchmal nicht wirklich in sich geschlossen und plätschern mehr dahin, als den Hörer zu fesseln….

Veröffentlichungstermin: 29.04.2003

Spielzeit: 46:37 Min.

Line-Up:
Bradac: Keyboards, Synths, Piano, Programmierung und Rhythmus Gitarre

Afelio: Vocals, Gitarren

Ae: weibliche Vocals

Gastmusiker

Frater Alchemoth Katharian: Bass

Alessandro Verando: Lead Gitarre

Angelo Corvino: Dirigent des Orchesters

Orchester:

Violinen: Angelo Corvino, Walter Matacera, Giulia S., Nicolas P., Bruno Meyer

Bratschen: Alessandro Cipolletta, Anja Haben, Roberto Laiolo, Jenny

Cellos: Alfredo Giarbella, Federico T., Giulia T.

Label: Dream Cell 11 Records

Homepage: http://www.dismal.it

Email: info@dismal.it

Tracklist:
First drop: Nigredo

1. Tre Scarlatte Stille

2. Invisible Drops (or Lux atque Tenebrae)

3. Per Aspera Ad Astra

4. Chemical Nature of Rubedo

Second drop: Vànitis

5. Stàsi

6. Ametistia

7. … di lagrima ‚ntica (a melody from the past)

8. esse „S“

Third Drop: Dionisiaca

9. a Venere (new orchestral version)

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