DIMPLE MINDS : Prollsport

Ich verstehe bis zum heutigen Tag nicht, wieso, weshalb und warum man ein Fan vom SV Werder Bremen werden kann. So eine schwere Kindheit kann man doch gar nicht gehabt haben, oder?

Ich verstehe bis zum heutigen Tag nicht, wieso, weshalb und warum man ein Fan vom SV Werder Bremen werden kann. So eine schwere Kindheit kann man doch gar nicht gehabt haben, oder? Egal, bisher war diese Tatsache das Einzige, was ich an den Dimple Minds unsympathisch fand. Sicherlich, die kommerziell etwas fette(re)n Jahre dürften für die Dimple Minds vorbei sein, doch damit kämpfen sie nur mit den gleichen Problemen, wie viele andere Bands auch. „Prollsport“ (elf Songs, 38:00 Min.) ist das erste Album seit der 99er „Happy Hour“-Scheibe und der sechste Studio-Longplayer insgesamt (desweitern erschienen noch zwei EPs, zwei Live- sowie eine englisch- und deutschsprachige „Best of“-Compilation). Zwar gab’s im Vorfeld den beinahe schon obligatorischen Drummer-Wechsel (momentan gehört der ehemalige Mimmi’s- und Abstürzende Brieftauben-Drummer Olly Rosthal zur Band) aber das Dreigestirn Ladde (Gesang und fast alle Texte), Ole (Gitarre und Grossteil des Songwritings) und Mao (Bass) ist weiterhin dabei. Deshalb dürfte es nicht oder nur kaum überraschen, dass die Bremer weiterhin den bandtypischen Punk Metal (oder Metal Punk) zelebrieren, und wenn man sich mal durch die Diskographie hört, wird man feststellen, dass man bisher noch kein richtig schlechtes Album gemacht hat. Auch „Prollsport“ ist KEIN solches geworden. Neben einem knallharten Brett wie „Hallo Schrottkopf!“ sind auch Songs wie „Der letzte Tanz“ und der Titeltrack als Anspieltipp zu nennen, was jetzt aber nicht bedeuten soll, dass die restlichen Tracks dieses Niveau nicht halten können. Doch die Band hat auch einige Experimente gewagt (alles im Rahmen des typischen Dimple Minds-Stils). So gibt’s bei „Du hast Geld und ich hab Zeit“ Bläserklänge und beim eher getragen-balladesken „Die Zigarette danach“ gab’s weibliche Gesangsunterstützung. Der Track „Blondes Gift“ zeigt die Band von ihrer eingängigsten Seite, während mich einige Momente bei „Prügelnde Pädagogen“ an eine Mischung aus „Ska vs. Surfgitarre vs. Pulp Fiction-Soundtrack“ erinnern. Desweiteren gibt’s noch mit „For you“ eine Remake eines Anti-Nowhere League-Songs, das weder stört, noch sondernlich auf- oder abfällt. Wieder eine gute Scheibe und ein gelungenes Comeback einer Band, die eigentlich nie weg war…

Spielzeit: 38:00 Min.

Line-Up:
Ladde (Gesang)

Ole (Gitarre)

Mao (Bass)

Olly (Schlagzeug)

Produziert von Stefan Ulrich & Dimple Minds
Label: Steamhammer

Homepage: http://dimpleminds.de

Tracklist:
1. Prollsport

2. Liebesbeweis

3. Du hast Geld und ich hab Zeit

4. Augenfarbe: Gelb

5. Prügelnde Pädagogen

6. Die Zigarette danach

7. For you

8. Fluch der Kleinstadt

9. Blondes Gift

10. Hallo Schrottkopf

11. Der letzte Tanz

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