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DER ROTE MILAN: Moritat

DER ROTE MILAN hatte es gar nicht so schwer bei mir: lustiger Name, Texte mit historischem Inhalt, die irgendwas mit dem Dreißigjährigen Krieg und dem “Schinderhannes” zu tun haben (was genau, ist mir mangels Textblatt nicht bekannt) und ein Sänger, der weiß, wie man Black Metal zu singen hat.

Doch “Moritat” haut mich trotzdem nicht vom Hocker, das liegt an Zweierlei:

Erstens ist die Produktion von Markus Stock alles, aber nicht organisch oder außergewöhnlich. “Moritat” klingt nach Metal von der Stange, komplett steril, ein Bass ist kaum hörbar. Klar, die Mucke ballert, aber mehr auch nicht.

Zweitens lassen die leider viel zu langen Songs ebenfalls einiges an Originalität vermissen. Sie bieten Material zum gepflegten Headbanging, sicher, und die ein oder andere Faust lässt sich dazu ebenfalls in die Luft recken, aber darüber hinaus? Kaum überraschende Wendungen, statdessen vor allem haufenweise überlange Passagen im immer gleichen Marsch-Rhythmus.

Nun bin ich ja der letzte, der was gegen einfache, minimalistische Musik hat, aber das ist genau das Problem: “Moritat” klingt nicht minimalistisch, sondern erschlägt mich mit Profanität. Ähnlich wie z.B. bei HELRUNAR, die sicherlich zu den Vorbildern des Roten Milans gehören, werden typische Metal-Riffs einfach ausgewalzt, bis auch der letzte Langhaarige verstanden hat, dass er gefälligst die Matte zu schütteln hat. Gefühl und Tiefgang bleiben dabei auf der Strecke, und die Platte fühlt sich viel länger an als sie eigentlich ist.

Spielzeit: 40:55 Min.

Veröffentlichungstermin: 1.2.2019

Label: Unholy Conspiracy Deathwork

Mehr im Netz:
https://www.facebook.com/derrotemilan/

DER ROTE MILAN “Moritat” Tracklist

1. Die Habsucht (Audio bei YouTube)
2. Drohende Schatten
3. Gnosis der Vergänglichkeit
4. Der letzte Galgen
5. Der Findling
6. Moritat

Line-up:
I: Git
II: Git
III: Voc
IV: Dr
V: B
VI: Geist

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