DEPRAVATION: IV:LETVM

DEPRAVATION wissen, wie Düsternis klingt: “IV:LETVM” ist so unnachgiebig wie kompromisslos und nicht zuletzt deshalb so intensiv.

An manchen Tagen werden wir ihn nicht los, den Schleier über unserem Gemüt. Wenn uns trotz wolkenlosen Himmels kein Sonnenstrahl erreichen will. In diesen Stunden führt uns jeder Schritt unweigerlich weiter an einen Ort, dessen Luft wir eigentlich gar nicht atmen wollen. Auch DEPRAVATION sind wohl nicht nur freiwillig zu Gast in diesem klammen und modrigen Klima, welches das Rückgrat ihres dritten Studioalbums „IV: LETVM“ bildet.

Es fühlt sich vielmehr an wie eine Notwendigkeit, weshalb „Nur einen Spalt“ keine Sekunde verschwendet, um uns die Marschrichtung für die kommende halbe Stunde vorzugeben. Das rohe Fundament zimmert das Quartett durch eine humorlose Kreuzung von Black und Death Metal, dem es schließlich eine ordentliche Crust-Schlagseite hinzuaddiert.

Rastlos und unnachgiebig lassen DEPRAVATION bis zum Schluss nicht locker

Zu spüren ist Letztere insbesondere in den aggressiven und stets ungezügelten Vocals, die den angeschwärzten Gitarren in „Vampire Burial“ einen herrlich räudigen Gegenpol spendieren. Die Wucht reduzieren DEPRAVATION dabei nur punktuell, wenn beispielsweise „Certain Death“ und „War Dreams Of Itself“ zeitweise in gehobenen und bisweilen groovenden Midtempo-Death zurückfallen oder uns das lange Intro von „Lessons Of Darkness“ gar ein paar Momente der Ruhe gönnt.

Unnachgiebig bleibt „IV: LETVUM“ nichtsdestotrotz, schließlich versprüht die dreckige und dabei doch massive Produktion genau den garstigen Charakter, den dieser rabiate Stilmix braucht. Rastlos und dabei fest entschlossen präsentieren sich DEPRAVATION, wenn sie im Death-Crust-Brecher „Suffering“ sowie dem wilden „Im Schatten“ dem Trauma ein Gesicht geben.

“IV:LETVM” ist ein kompromissloser Höllenritt

Dass die Formation derweil mit dem instrumentalen „Sadness“ zum Ende dieses Höllenritts per klarer Melodieführung doch noch einen kleinen Lichtstrahl durch die pechschwarze Nacht brechen lässt, trifft uns zunächst vollkommen unvorbereitet. Gefasst waren wir nach 30 Minuten Düsternis sicherlich auf Vieles, nicht aber auf die vorsichtig zuversichtliche Schlusspointe, die uns das gesampelte „Twin Peaks“-Zitat mit auf den Weg gibt: „One day the sadness will end“ – und damit auch unser Aufenthalt an diesem beklemmenden Ort, den DEPRAVATION hier so kompromisslos wie treffend eingefangen haben.

Veröffentlichungstermin: 17.02.2023

Spielzeit: 33:22

Produziert von Simeon Lauber und Nikita Kamprad (Mix/Mastering)

Label: Lifeforce Records

Homepage: https://www.depravationkills.com/
Facebook: https://www.facebook.com/depravationkills

DEPRAVATION “IV:LETVM” Tracklist

01. Nur einen Spalt
02. Vampire Burial (Stream)
03. War Dreams of Itself (Audio bei YouTube)
04. Involuntary Violence
05. Im Schatten (Video bei YouTube)
06. Lessons of Darkness
07. Certain Death
08. Suffering
09. Sadness

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner