Singles sind ja immer so ein Thema. Sind sie überhaupt nötig? Braucht man gerade im Spartenbereich einen solchen Promotion-Katalysator? Seien wir ehrlich, klassische Singles sind dort einfach komplett überflüssig. Dem waren sich auch DECEMBER PEALS bewusst und haben abseits Digitalveröffentlichung lediglich eine streng limitierte Auflage herausgegeben, um auch die passionierten Sammler zufrieden zu stellen. Einen Pflichtkauf haben wir hier trotzdem nicht vorliegen.
Auch wenn ich das zugehörige Album „People Have Demons“ nicht kenne und sich mit dem lässig nach einem „Terminator“-Oneliner betitelten „Talk To The Hand“ ein bislang unveröffentlichter Track auf „Let Go“ geschlichen hat, der dank seines lockeren, unverkrampften Radiorock-Charmes sogar besser ist als der Titeltrack, ist diese Alibiveröffentlichung verzichtbar. Da ändern auch die alternative Fassung von „Hypoxia“ sowie „Prisoner“ nichts, welche beide ganz okay sind, aber bestimmt keinen Kauf rechtfertigen.
Warum? Nun, einfach weil DECEMBER PEALS ihrem familienfreundlichen Emopunkrock zu wenig Biss und zu wenig Kraft verleihen. Die vier Songs sind allesamt unglaublich eingängig, haben dafür im Gegenzug kaum Profil. Easy-Listening für gut gelaunte Sentimental-Rocker – dazu kann die Freundin vielleicht nicht romantisch kuscheln, aber dank der ansprechenden Stoner- / Rock’n’Roll-Anleihen, die vor allem in „Prisoner“ durchscheinen, immerhin auch mal unter dem versöhnlichen Deckmantel von DECEMBER PEALS ordentlich abrocken. Nett, aber keine Offenbarung.
Veröffentlichungstermin: 15.10.2010
Spielzeit: 13:41 Min.
Line-Up:
Andi Loba – Vocals
Ali Auch – Guitars
Patti Dirkes
Toby Richter – Bass
Thomas Schepers – Drums
Produziert von DECEMBER PEALS
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.decemberpeals.com
DECEMBER PEALS „Let Go“ Tracklist
01. Let Go
02. Talk To The Hand
03. Hypoxia (Alternate Version)
04. Prisoner