DEAD MEANS NOTHING: Nothing Of Devinity

Drecksau-rock `n` roll-lastig…

Drecksau-Rock `n` Roll-lastiger sollte sie also werden, die Scheibe Nothing Of Devinity. Was DEAD MEANS NOTHING allerdings auf ihrem Erstling Make It Evil so fabrizierten, kann ich euch leider nicht sagen. Nicht nur, dass ich sie nicht gehört habe; interessant ist außerdem, dass ich darüber im World Wide Web nur eine einzige Information ausfindig machen konnte, die ich allerdings per Promozettel eh schon wusste, und zwar, dass das Album Ende der 90er erschienen ist.
Nun ja, da die Band weder eine Myspace-Seite noch eine eigene Homepage betreibt, ist es nicht verwunderlich, dass man nur wenig über sie erfährt. Das muss auf jeden Fall anders werden!
Ach ja, noch etwas ist anzufügen: Es handelt sich hier nicht um die spanischen Melodic Deather DEAD MEANS NOTHING, sondern um eine deutsche Formation. Wenn sich da sogar bei einem allseits bekannten Metal-Archiv Fehler einschleichen, können natürlich leicht Verwechslungen entstehen… …ich habe den Betreibern der Seite die Info allerdings bereits zugesteckt und hoffe – neben einer angemessenen Entlohnung natürlich – dass dies ausgebessert wird.
Nach langem Gerede, aber endlich zu dem was zählt, der Musik: was Drecksau-Rock `n` Roll-lastig letztendlich bedeutet, wird jedem (auch sonst nicht rockenden, aber allgemeinwissenden Musikinteressiertem) sofort klar, wenn er die ersten Klänge des Albums in sich aufgesogen hat. Stichwort MOTÖRHEAD, mehr muss nicht gesagt werden, allerdings knarzen DEAD MEANS NOTHING und vor allem deren Fronter Mickey Rude fast noch mehr als Lemmy und Co. heutzutage. Also würde ich bezüglich Referenz vor allem auf das klassische Kilmister/Clarke/Taylor-Line-Up verweisen bzw. auf die Kollaboration Lemmys mit der ROLLINS BAND (Thirsty and miserable).
Dass bei soviel Hommage an unser Christkind aber auch eine Tribut-Coverversion nicht fehlen darf, ist naheliegend; dass Going to Brasil (ja so wurde es auf dem Inlay und im Booklet abgedruckt) aber noch kratzender dargeboten werden kann, überstieg vor dem ersten Hördurchlauf mein Vorstellungsvermögen.
Ja, und derart kratzend rocken sich DEAD MEANS NOTHING durch die gesamte Spielzeit. Ob nun straighter Rotz `n` Roll (Thy will be done, Wishlist), dreckiger Uptempo-Rocker (Back in town, das Liebeslied Missing honey, Fuck yourself) oder lässiger Groover (Paroled), die Band rumpelt ohne Kompromisse drauf los, und das hat einfach Stil; oder um mich auf Torwartlegende Olli Kahn zu beziehen, die Jungs haben… …das, was Männer brauchen.
Einzig der Titeltrack ist als eklatante Schwachstelle auszumachen. Die Versuche, bei diesem schleppenden, verspielteren Song zu singen, wirken schon ganz arg gezwungen. Hier wäre deutlich mehr Stimmvolumen von Nöten, um die angestrebte Stimmung zu erzeugen.
Dieser Schwachpunkt ist aber zu verschmerzen, denn ansonsten zocken sich DEAD MEANS NOTHING mit unverkennbarer Spielfreude durch`s Album. Dass MOTÖRHEAD an allen Ecken und Enden durchschimmern, lässt sich nicht verleugnen, aber alleine deshalb, weil sich oben genannte Coverversion derart vom Original abhebt, kann man hier von keinem billigen MOTÖRHEAD-Abklatsch reden.
DEAD MEANS NOTHING rocken und die Produktion sorgt dafür, dass den Songs keine Politur widerfährt, sondern die Musik wild, rau und ungestüm durch die Boxen dröhnt… …und genau so muss das sein!
Fazit: Für MOTÖRHEAD-Fans mit Sicherheit eine runde Sache; für Biker, Kuttenträger und kuttentragende Biker auch; außerdem sollten alle, die auf schnörkellose, energische Dampframmen stehen, reinhören. Ende der Durchsage!

Veröffentlichungstermin: 22.05.2009

Spielzeit: 38:01 Min.

Line-Up:
Gesang, Gitarre: Mickey Rude
Bass: Mick O`Cain
Schlagzeug: Django

Produziert von Django Schuster
Label: SAOL

Tracklist:
1.Missing honey
2.Thy will be done
3.Teenage punkrock
4.Nothing of devinity
5.Back in town
6.Becoming
7.Fuck yourself
8.Paroled
9.Wishlist
10.Ya mama don`t like me
11.Going to Brasil

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner