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CIRCLE OF ANIMALS: Destroy The Light

Zwei Freunde und ihre spirituelle Reise ins Herz des Industrial.

Die Chicago-Mafia schlägt wieder zu. Sanford Parker scheint chronisch unterbeschäftigt zu sein und hebt dieses Jahr schon sein zweites neues Projekt aus der Taufe. CIRCLE OF ANIMALS besteht aus ihm und Bruce Lamont von YAKUZA und es erscheint so, als wäre es ein lange gehegter Wunsch, dass beide zusammen endlich mal eine Band aufmachen würden. Wie ich darauf komme? CIRCLE OF ANIMALS klingen so, als wäre es den beiden Musikern scheißegal, was sie spielen, hauptsache sie spielen zusammen. In einem sehr undefinierten Bereich, zwischen GODFLESH-artigem Industrial und spirituellem, aber heftigen Post Rock finden sich die acht Songs der beiden Vollblutmusiker wieder. Destroy The Light ist sehr abwechslungsreich, folgt aber dennoch einer gewissen Linie und sorgt für eine Dreviertelstunde, die durchaus unter die Haut geht.

CIRCLE OF ANIMALS sind nicht so tief schürfend wie MINSK, aber sie sind sehr unheimlich, mit der richtigen Droge im Gepäck, reihst du dich sicherlich in den Kreis der bizarr tanzenden Tiere mit ein. Dann wirst du einer von ihnen. So richtig animalisch klingt Destroy The Light aber dennoch nicht. Ein Zwischending aus der Kälte des Industrials und dem surrealen Element des Post Rock. Verstehen muss man das nicht, beim Hören offenbart sich das aber nach und nach immer mehr. Was anfangs langweilt, wird später zu einer immerhin mehr als respektablen Angelegenheit. Ganz einfach, weil CIRCLE OF ANIMALS sich erst im Kopf des Hörers setzen müssen, um Sinn zu machen. Egal ob es maschineller Ritus ist, wie in Invisible War und Poison The Lamb, oder ob die beiden Musiker es etwas analoger angehen, hier wird der Rausch zum Ziel der Musik erklärt. Da kann es mal ruhig zugehen, aber auch total explodieren, wie in Lesson Human Suffering und No Faith, bei denen Dave Witte von MUNICIPAL und John Merryman von CEPHALIC CARNAGE als Schlagzeuger zu hören sind.

Beide Musiker haben ihre ganz besonderen Talente. Parker ist der Soundtüflter, der Synthesizer-Spezialist, der, der für den ganzen Trip verantwortlich ist, Bruce Lamont ist der, der daraus etwas Hörbares macht, mit massiven Gitarren, tollen Gesangslinien und natürlich hier und da etwas Saxophon. Zusammen mit einigen weiteren Gastdrummern entsteht Destroy The Light, das vor allem mit den warmen Songs punktet, wie Seminal Animal, All Spirit / No Mind, das ein wenig in Richtung Americana schielt, wie …And Together We Are Forever und der epische Titelsong beweisen – mitunter sorgt das auch für leichte Gänsehaut. Die raue, erdige Produktion schafft es dadurch, dass die Musik nicht wie typischer Industrial klingt, sondern ein Mittelding aus den musikalischen Extremen findet. Wer findet, dass Destroy The Light ein langweiliges Album ist, hat entweder keine Geduld, oder hört nicht genau zu. Eine gewisse spirituelle Ader sollte beim Besuch der surrealen Welt von CIRCLE OF ANIMALS auch gegeben sein. Reinhören ist ausdrücklich erlaubt, diese beiden Buddies darf man gerne weiterhin zusammen ins Studio lassen.

Veröffentlichungstermin: 22. Oktober 2010

Spielzeit: 45:00 Min.

Line-Up:

Bruce Lamont
Sanford Parker

Gastmusiker:
Steve Shelley, Dave Witte, John Herndon und John Merryman – Drums

Label: Relapse Records
MySpace: http://www.myspace.com/circleofanimals

Tracklist:

1. Invisible War
2. Seminal Animal
3. No Faith
4. All Spirit / No Mind
5. …And Together We Are Forever
6. Lesson Human Suffering
7. Poison The Lamb
8. Destroy The Light

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