Los geht´s: Cowboyhüte raus, Pickup-Truck aus der Garage fahren und voller Wehmut in die Ferne Richtung Westen blicken! Bereit? Gut, dann können CINNAMOON ja loslegen mit ihrer Mischung aus Country und erdigem amerikanischen Rock. Doch hinter den Zimtmondlern verbergen sich keine ewiggestrigen Hillbillies, sondern begnadete Songwriter mit einem erstklassigen Händchen für große Stimmungen. Dabei scheuen sie nicht einmal vor dem dezenten Einsatz eines Drumloops in Distant Thunder Rolling zurück, welches überhaupt das beste Stück des Albums darstellt. Bluesige Rhythmen, abgedrehte Slidegitarren und die charismatische, nach Weite, Sehnsucht und Jack Daniel´s klingende Stimme von Sänger Joachim verkörpern die musikalische Umsetzung eines Marlborowerbung-meets-Zombiefilm-Streifens. Umso erstaunlicher, dass die Jungs gar nicht aus einer Stadt im Mittleren Westen inklusive verwehten Strohballen auf der Hauptstraße, sondern aus dem beschaulichen Norwegen stammen. Aber dass Skandinavier manchmal die besseren Amerikaner sein können, haben ja bereits die RICOCHETS bewiesen. Deren Klasse erreichen CINNAMOON noch nicht ganz, haben aber dennoch genügend Energie im Hintern und Dreck unter den Fingernägeln, um einen kompletten Bandsatz Green Cards als Ehrengeschenk vermacht zu bekommen. Besonders stark ist die Dynamik in den Songs, die von rockigen Beats bis hin zu den melancholischen Passagen von Dry reicht, die einen den Staub eines John Steinbeck-Romans schmecken lassen. Selten klang Kulturimperialismus schöner!
Veröffentlichungstermin: 18.10.2004
Spielzeit: 55:39 Min.
Line-Up:
Joachim Åkerstrøm – Gesang, Gitarre
Arnt Olav Andersen – Bass
Tom A. Hoff – Schlagzeug
Label: Honey Milk Records
Homepage: http://www.cinnamoon.tk/
Email: cinnamoon@elvis.com
Tracklist:
Dogtown
Head ´em up
Distant Thunder Rolling
Drumhead Trial
The Forest
Dry
No Shame
Tomorrow
Madman
River Black & Rock Full
Roll on