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CELLAR KIDS: Halo Effect [Eigenproduktion]

Melodischer, aber leider viel zu braver Metalcore mit einigen Punk-Einflüssen.

Einfach nur Metalcore haben sich die CELLAR KIDS aus der Nähe von Köln auf die Fahne geschrieben. Dass das allerdings nur die halbe Wahrheit ist, merkt man sofort, wenn man ihr Debüt „Halo Effect“ in die Anlage schiebt. Denn während der Laufzeit von knapp 50 Minuten schimmern immer wieder deutliche (Skate-)Punk-Anleihen durch das Core-Gewand, was wohl auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass das Songmaterial auf der Platte über einen Zeitraum von ganzen drei Jahren entstanden ist.

Der Opener „Against The Tide“ zeigt dann auch gleich, wo die Band zwischenzeitlich angekommen ist. Ein recht melodischer und harmloser Metalcoresong, der hauptsächlich von klarem Gesang getragen wird und Screams nur zur Auflockerung einstreut. Genau das ist auch die einzige Auffälligkeit, welche die CELLAR KIDS von anderen Genrevertretern abhebt. Statt Shouts mit Klargesang gibt es auf „Halo Effect“ Klargesang mit Shouts. Der Rest ist vor allem in instrumentaler Hinsicht leider viel zu brav und genrekonform ausgefallen, um auch nur annähernder aufzufallen. Sicher hat die Scheibe auch ihre Momente, wie eben bei „Against The Tide“ oder „No Longer“, aber ganz ehrlich, welche Metalcore-Platte hat die nicht?

„Halo Effect“ fehlt der rote Faden

Angenehm stechen zumindest die punkigen Songs Marke „1984“ oder „Fucked Up“ hervor, die nicht atemberaubend, aber ohne Zweifel grundsolide geworden sind. Keine Frage, als Dokument des bisherigen Werdegangs hat der Silberling auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung. Genauso, wie es wohl ein wichtiger Schritt für die Jungs war, endlich das bisherige Schaffen auf CD zu bannen. Für den großen Wurf fehlen CELLAR KIDS aber noch der rote Faden sowie die nötige Portion Mut zur Eigenständigkeit. „Halo Effect“ ist beileibe nicht schlecht, aber letzten Endes doch nur ein (für die Band wichtiger) Zwischenstopp auf der Suche nach dem eigenen Stil.

Veröffentlichungstermin: 12.11.2008

Spielzeit: 48:55 Min.

Line-Up:
Kim Rese: Vocals
Gero Marzenski: Guitar
Alessandro Scarpello: Guitar
Sebastian Jacob: Bass
Johannes Rohr: Drums

Produziert von Soundsolution1
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.cellarkids.de

CELLAR KIDS „Halo Effect“ Tracklist

01. Against The Tide
02. Surface
03. Change My Mind
04. Fucked Up
05. Your Life
06. The End
07. 1984
08. Conscious Insanity
09. No Longer
10. Heaven
11. The Youth (Bonus)
12. Skate (Bonus)