Zwei Captains unter sich, das muss ja gut gehen. Und da Captain Chaos keine Riffs schreiben kann, muss er eben über die Riffs von CAPTAIN DUFF schreiben. Und wie das unter maritimen Kollegen so ist, ist da eine gewisse Anerkennung vorhanden, vor allem, wenn hier gezeigt wird, wie HIGH ON FIRE und GRAND MAGUS zusammen klingen würden. Dazu kommen Verneigungen vor TURBONEGRO, PENTAGRAM und allem, was schmutzig, stinkend und bierschweißig ist. Auf der kultig aufgemachten 7-Single der fünf Würzburger gibt es sexy Riffs, animalisches, schräges Gebrüll, schmissige Grooves und schöne Hooks, die durstig machen. Zwei Songs sind natürlich nicht gerade viel, aber immerhin dauern diese dreizehn Minuten und zeigen, was in der Band alles steckt. Im diesigen Bereich zwischen skandinavischem Rock and Roll, Doom und Groupies mit verlaufenem Kajal, zwischen teutonischem Metal, Stoner Rock und einem mit Glassplittern übersähtem, klebrigen Boden voller Bier und alten Kippen fühlen sich diejenigen wohl, die auch nach vier Wochen noch nicht das Bedürfnis haben, sich zu duschen. So klingt eben Hyborian Thunder mit seinem fetten Doom-Finale und auch das flott rockende Sabbath On The Mountainside, das ein wenig kompakter und dadurch besser ist, als der Titeltrack der A-Seite. Um ihren Vorbildern nahe zu kommen, braucht es allerdings noch ein etwas strafferes Songwriting, dann kommen die Ideen noch besser zur Geltung.
Immerhin, die kurze und schrullige, aber sehr lebhafte Vorstellung von CAPTAIN DUFF macht Spaß und ist ein netter, schmutziger Quickie für zwischendurch, der in einer etwas dumpfen Produktion gelandet ist, die aber voll aufgedreht viel Spaß macht. Das enorm schwere Vinyl und das herrlich kitschige Cover zeigen, dass CAPTAIN DUFF wissen, was sie wollen. Hoffentlich wollen auch die Labels die Franken, damit kommende Missetaten dieser Schwerenöter einem breiten Publikum zugänglich werden. Die 7,- € für Hyborian Thunder sollten Freunden der oben genannten Bands jedenfalls nicht allzu sehr weh tun – ist ja auch für einen guten Zweck. Oder soll CAPTAIN DUFF etwa durstig ins Bett?
Veröffentlichungstermin: Juni 2011
Spielzeit: 13:19 Min.
Line-Up:
Dave Grave – Vocals
Obi Licks – Guitar
Dirty el Hons – Guitar
Manfiend – Bass
Tommy Hellfighter – Drums
Label: Eigenproduktion
Mehr im Netz: http://de-de.facebook.com/captainduffband
Tracklist:
Seite A:
Hyborian Thunder
Seite B:
Sabbath On The Mountainside