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CANINUS: Now The Animals Have A Voice

New York City Grindcore mit zwei Pitbulls an den Vocals. Ja, genau, Hunde.

Nein, der Titel Now The Animals Have A Voice ist kein platter Schlachtruf der Vegan-Straight Edge Szene. Die Amis von CANINUS sind zwar tatsächlich Veganer, aber bei ihnen hat der Titel wahrhaftig eine tiefere Bedeutung. Die beiden Fronter der Band sind nämlich Vierbeiner. CANINUS spielen auf dieser Scheibe Harcore-inspirierten Grindcore amerikanischer Prägung. Für die Vocals sind Budgie und Basil zuständig – zwei Pitbulls.

Wie sich das Ganze anhört kann man zwar recht einfach beschreiben, aber eigentlich muss man es selbst gehört haben, um in den vollen Genuss zu kommen. Musikalisch bekommt man durchschnittlichen Grindcore serviert, mal mit Highspeed, mal mit schwerem Groove. Die Beats und Riffs sind einfach gehalten, die Songs kurz und schmerzlos. Soweit normal, erst Budgie und Basil drücken der Scheibe ihren Stempel auf. Sie gurgeln, knurren und kläffen nach Herzenslust, mal tief, brutal und angsteinflößend, mal freudig erregt und manchmal klingt es sogar entfernt nach Hardcore-Shouts. Die Beiden ergänzen sich gut, es entstehen teilweise sogar markante Songs und von so manchen menschlichen Sängern im Grindcore-Bereich sind sie teilweise nicht wirklich weit entfernt. Klar, die Band hat alles geschickt zusammengeschnitten, um aus den Lauten Songs zu machen, aber wen interessiert das schon? Das Ergebnis ist extrem spaßig. Den punkigen Gassenhauer New Yorkie Crew (Loyal Like A Stone) muss man einfach gehört haben, ebenso wie das brutale Locking Jaws oder das abwechslungsreiche Human Rawhide, das mit fast schon melodiös zu nennendem Gebelle ausgestattet ist. Die brutalen Laute passen genauso gut zur Musik, wie ein grunzender (menschlicher) Fronter und dann ist da natürlich noch die Sache mit der lustigen Idee. Lustig? Gut, die Herren würden das sicher nicht gern hören, denn sie sehen die Sache zwar mit Humor, aber durchaus auch ernst. CANINUS ist kein Spaßprojekt und Budgie und Basil sind feste Bandmitglieder, die volle Akzeptanz (und zertifiziertes Futter) genießen. Angeblich haben die Songs sogar Lyrics, die sich für Tierrechte und gegen die Verdammung von Pitbulls einsetzen. Und angeblich soll die Band sogar live auftreten, was ich verdammt gern mal sehen würde.

Dass die Band teilweise schon von Tierschützern belästigt wird zeugt wieder einmal von der üblichen Arroganz solcher Leute. Munter Schnitzel essen, aber einschreiten, sobald ein Hund im Sommer kurz im Auto bleiben muss – oder in einer Band singt.

Alles in allem ist die Scheibe jedenfalls ein unglaublicher Hörspaß. Der CD sollte man unbedingt eine Chance geben. Auf der (untenstehenden) offiziellen Homepage der Band kann man außerdem in den Track Human Rawhide reinhören. Dann bin ich aber schon auf die Split-CD der New Yorker mit der Band HATEPEAK gespannt – die Band, in der ein Vogel singt.

Veröffentlichungstermin: Juli 2004

Spielzeit: 11:20 Min.

Line-Up:
Budgie & Basil – Vocals

Sudz Exodus – Guitar

Belle Molotov – Guitar

Buddy Bronson – Bass

Curry Lightning – Drums
Label: War Torn Records

Homepage: http://www.pitbullgrindcore.com

Email: dogs@pitbullgrindcore.com

Tracklist:
01. Intro

02. Basil #1

03. Brindle Brickheads (Unprecedented Ferocity)

04. Bite The Hand That Breeds You

05. Studio Guy Gets Pissed

06. Fear Of Dog (Religious Myths)

07. Budgie #1

08. New Yorkie Crew (Loyal Like A Stone)

09. No Dogs, No Masters

10. Human Rawhide

11. Misunderstood Machines (Fuck The Media)

12. Locking Jaws

13. Canine Core

14. Fuck The AKC

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