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CALICO SYSTEM: They Live

Von wegen die Suche nach dem eigenen Stil – CALICO SYSTEM springen auf den fahrenden Zug.

So kann`s gehen, CALICO SYSTEM, bisher eine der guten Emo-Bands, sind auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach ihrem eigenen Sound. Ganz klar, dass dies über Umwege geht, aber irgendwie ist es schon seltsam, dass sie jetzt sehr offensichtlich dem Metalcore frönen. Scherz beiseite, natürlich müssen auch CALICO SYSTEM schauen, wie sie ihre Kröten verdienen, darum ist ihr neuestes Werk um einiges härter und direkter als sein Vorgänger. Leider.

Denn statt außergewöhnlichen Songstrukturen, melodischen Riffs und flotten Parts hören wir nun zu einem großen Teil eine eher dröge Mischung aus Breakdowns und groovigen Emo-Nummern. Das Ärgerliche daran ist, dass CALICO SYSTEM nach dem vielversprechenden The Duplicated Memory ihre Stärken nicht ausbauten, sondern eher in Richtung Ideenlosigkeit abdrifteten. They Live ist über weite Strecken nicht kräftig, nicht mitreißend, hier regiert eher das Mittelmaß. Und die brachialen Passagen sollten die fünf Amis lieber ihren Kollegen überlassen.

They Live besteht aus nicht wirklich authentischen Metalcore-Songs wie No Speed Limit in the Circle Pit und Venomous Lipstick und Emosongs, denen es an Seele und Melancholie fehlt. Darüber können auch die schönen Songs Running with Scissors und Memory Apparition nicht hinweg täuschen, in denen CALICO SYSTEM in alter Stärke zu Werke gehen. Selbst wenn sie sich an den Instrumenten und vor allem im Bereich des Gesangs stark verbessert haben – Sänger Mark Owens dirigiert seine Band mit erschreckender Treffsicherheit, gerade mit seinen klaren Vocals – dieses Album bezeugt einfach nur wie eine Band auf den fahrenden Zug aufspringt.

Trotz allem denke ich, dass dieses eher schwache Album leider Anklang finden wird, für die übersättigte Metalcore-Szene bietet es unterm Strich Abwechslung, wenn auch eher oberflächlicher Natur und in manchen Clubs werden einige Songs dieses Albums bestimmt rauf und runter laufen. Schade drum, es bleibt nur zu hoffen, dass CALICO SYSTEM sich an der Nase packen und wieder zu der coolen Emocore-Band werden, die sie einmal waren.

Veröffentlichungstermin: 4. November 2005

Spielzeit: 32:22 Min.

Line-Up:
Mark Owens – Vocals

Shawn Keith – Guitar

Rick Giordano – Guitar

Nick Schaflein – Bass

Erik Ramsier – Drums

Produziert von Chris Gachot, Andreas Magnusson und CALICO SYSTEM
Label: Alveran Records

Homepage: http://www.calicosystem.net

Tracklist:
1. They Live

2. Running with Scissors

3. Memory Apparition

4. Vanomous Lipstick

5. A Heap of Broken Images

6. Ballad of Mr. Gachot

7. No Speed Limit on the Circle Pit

8. This is Goodbye

9. The Ocean Pt.2

10. Ava Braun

11. Transforming the Amber

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