BLOOD STAINED: III – Sic Transit Gloria Mundi [Eigenproduktion]

Heavy Metal aus Oberöstereich – direkt aus den Achtzigern.

Die Österreicher BLOOD STAINED scheinen in Sachen technischer Entwicklung noch nicht so ganz mitgekommen zu sein. So findet sich doch bei der Tracklist der CD(!) eine Unterteilung in A und B-Seite vor. Also liebe Kollegen und Fans – wenn ihr nach den ersten Songs die CD umgedreht habt und euch wundert, dass nichts passiert ist, wisst ihr jetzt warum. Das funktioniert bei CD´s nämlich im Normalfall nicht. Ausnahmen wie diese unsäglichen zweiseitigen CD/DVD-Kombis bestätigen hier natürlich nur die Regel. Wer den Silberling versehentlich auf den Plattenspieler gelegt und von der Nadel bearbeiten lassen hat, hat jetzt natürlich ein Problem. Aber auch in musikalischer Hinsicht scheinen die Österreicher die letzten zwanzig Jahre fast vollständig verschlafen zu haben. Und – um es mal mit den Worten von Herrn Wowereit zu sagen – das ist auch gut so! Wenn man sich vom hässlichen Cover nicht abschrecken lässt, entpuppt sich III – Sic Transit Gloria Mundi als astreine Achtziger Metal-Scheibe. Einzig die Keyboards im Hintergrund lassen vermuten, dass die Scheibe vielleicht doch noch keine zwei Dekaden auf dem Buckel hat.

Und somit bieten die Schluchtenscheißer auf III – Sic Transit Gloria Mundi eine gute Stunde beste Unterhaltung für alle traditionsbewussten Metaller. Sicher, es gibt auch in diesem Genre bessere Bands als BLOOD STAINED, aber irgendwie haben die Jungs was, vor allem weil sie eben nicht wirklich nach dem typischen Melodic Metal-Einerlei klingen. Als Vergleich könnte man vielleicht ganz grob die Düsseldorfer CHIMAERA nennen. Der Opener Stainless Steel wartet zu Beginn schon mal mit coolem Power Metal-Riffing, später kommen zum Teil Keyboardflächen hinzu, die dem Ganzen einen etwas moderneren Anstrich geben. Modern im Rahmen traditionellen Metals versteht sich. Frontmann Phil Van Der Kill hat nicht nur ein verdammt uriges Pseudonym, sondern auch eine sehr eigene Stimme. Seine normale Singstimme ist eher im mittelhohen Bereich angesiedelt und hat irgendwie etwas…nun ja…Kauziges… Abgesehen davon kann der gute aber auch mit einigen verdammt coolen hohen Schreien in bester JUDAS PRIEST-Manier aufwarten. Mit Brave hat man auch die obligatorische Krieger-Ballade an Bord. Ja, auch bärtige Männer mit großen Äxten haben Gefühle. Auf die gesamte Spielzeit von immerhin über einer Stunde haben sich allerdings auch hier und da ein paar Längen eingeschlichen, insgesamt überwiegt aber auf jeden Fall der positive Eindruck, so dass ich diese, mit sehr ordentlichem Soundgewand daher kommende Eigenproduktion jedem Fan von gutem, alten Old School Heavy Metal empfehlen. Inzwischen haben die drei verbleibenden Mitglieder die Hair Metal-Band SERGEANT STEEL gegründet und BLOOD STAINED erst mal eine Pause verordnet. Auf der MySpace-Seite von BLOOD STAINED könnt ihr euch das komplette Album anhören.

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 64:11 Min.

Line-Up:
Phil Van Der Kill – vocals
Jack Power – guitars, keys, programming, additional bass guitar
Duke Diamond II. – bass guitar

Produziert von Jack Power @ Powerjackrecords Studio
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.myspace.com/bloodstained_band

Email: contact_bloodstained@hotmail.com

Tracklist:
01. Stainless Steel
02. Thrall Of Darkness
03. End Time Priest
04. Brave
05. Gomedown Of Godz
06. Merry Hell
07. Rituales Del Muerte II
08. Banished
09. Sign Of The Snakes
10. Opressed
11. Baphomet In Steel
Bonstracks:
12. M X C^2 (Live MMVI)
13. Blood Stained (Live MMVI)

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