BLIND MAN KILLS: Like Nothing Happened [Demo-CD]

Egal, ob blind oder nicht, diese EP macht keine Gefangenen. Denn anders, als der Titel sagt, geht man an dieser CD nicht vorbei, "als sei nichts geschehen".

Normalerweise fällt es einem bei der Masse an Bands heutzutage leicht eine neue Combo mit massig Vergleichen zu überhäufen und es ihnen so unerdenklich schwer zu machen, sich eigenständig zu entwickeln. Nicht so bei BLIND MAN KILLS. Nicht, dass die Truppe wirklich was Neues bietet, die Komponenten sind bekannt, Trends sucht man zum Glück vergeblich, aber konkrete Vergleiche fallen mir auf Anhieb einfach nicht ein. Brachialer Death Metal, eher old-schoolig, meist im Midtempo-Bereich und immer mit markanten Grooves versehen, die auch mal die Hardcore-Grenze überschreiten – das ist es, was BLIND MAN KILLS ausmacht.

Nach einem ruhigen Akustik-Intro brettert uns dann auch gleich der Opener Silent um die gespannten Ohren, der bereits ziemlich alle Trademarks der Band in sich vereint, straight nach vorne rockt und trotzdem mit melodiösen Riffs aufwarten kann, zu denen Sänger Jonathan derb faucht.

Fuck The Broken Days beginnt simpel, druckvoll und mit abgrundtiefen Growls und bohrt sich dann brutal aber abwechslungsreich auf voller Länge ins Gehör.

Wenn ich nur wüsste, wo ich schon mal etwas ähnliches, wie Unborn Memories gehört habe. Es kommt mir vor, als kenne ich das Lied schon seit Jahren. Aber das liegt wohl nur an der Klasse des Stücks. Unborn Memories ist so großartig, dass man einfach denkt, das muss es schon mal gegeben haben. So catchy und groovig, wie das Teil beginnt und im folgenden auch verbleibt, man kann sich einfach nicht entziehen. Das Lied walzt sich direkt und schnörkellos auf den Hörer zu, ist rum, ehe man überhaupt kapiert hat, was einen da überrollt hat und ich frage mich eigentlich nur, wie ich bislang ohne diesen Song leben konnte.

Das abschließende Scarlet hats da schwer, kann aber mit seinem BOLT THROWER-Flair problemlos mit den restlichen Kompositionen mithalten.

Die Produktion von Like Nothing Happened ist klasse und zeigt deutlich, was man in drei Tagen alles leisten kann, wohingegen einschlägig bekannte Bands – wie zum Beispiel METALLICA – mit endlosem Büdget heutzutage nur gequirlte Kacke fabrizieren.

Die Aufmachung der CD – die ihren Titel anscheinend einem Zitat Winston Churchills zu verdanken hat – ist ebenfalls erste Sahne und die limitierte Erstauflage erscheint als rote CD in schicker, rot-weiß gestalteter Hülle.

Innen Top – Außen Top, was will man mehr: Kaufen. Das Teil gibt´s für 6 Euro über die Homepage der Band. Wer nicht will, ist selber schuld. Denn an dieser CD geht man nicht vorbei, als sei nichts geschehen.

Veröffentlichungstermin: August 2004

Spielzeit: 16:11 Min.

Line-Up:
Jonathan – Gesang

Patrick – Gitarre

Sören – Bass

Johannes – Drums

Produziert von Belzor, Tristan und BMK
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.blind-man-kills.de.vu

Email: bmk@infinite-orbit.de

Tracklist:
1. Intermezzo

2. Silent

3. Fuck The Broken Days

4. Unborn Memories

5. Scarlet

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