BIG BALLS COWGIRL: Go for the Lead [EP][Eigenproduktion]

Wer auf Riff-orientierten Schweinerock mit Anleihen an Glam- und Country-Rock mit ordentlicher Härte und toller Sängerin steht, der sollte sich auf machen Richtung Meppen.

Von hier bis nach Meppen, so sagt man hier bei uns, wenn etwas ewig dauert. Also wenn ich mir BIG BALLS COWGIRL so anhöre, dann sollte man vielleicht echt mal den weiten Weg wagen. Der Vierer aus Meppen im Emsland besteht seit Anfang 2010 und hat im Herbst als Appetizer eine erste EP veröffentlicht. Country Metal wird uns präsentiert, wobei es hier kaum oder nur unterschwellig harten Southern-Rock oder gar folkige Ami-Klänge gibt. Aber im flachen Emsland gibt es auch Kühe, statt einem prallen Pamela Anderson-Verschnitt gibt es ´ne süße Sängerin und die Herren Cowboys zeigen sich als junge Rocker, denen ein hartes Riff anscheinend doch mehr zusagt als ein Banjo am Lagerfeuer.  

So bekommt man gleich mal einen treibenden Riff-Rocker um die Ohren gehauen. Doch mal ein kurzer Southern-Lauf, ein energischer Refrain, der Song macht gleich mal richtig Spaß. Auch Head Back To Hell rockt energisch, klingt ein wenig wie Glam/Sleaze-Rock on Speed. Der Gedanke kommt immer wieder mal, mit dieser Richtung hat man weitaus mehr zu tun als mit Saloon-tauglichen Klängen. Es wird aber nicht platt ins Schminkköfferchen des Rock gegriffen, innerhalb der einzelnen Songs wird auf Abwechslung und pfiffige Ideen geachtet. Einzig das gemütliche, balladeske Upon My Oath verbreitet dann doch mal reichlich Cowboy, äh… Cowgirl-Stimmung, macht Lust auf ´nen gut gekühlten Southern Comfort. Danach kann das harte Tough Days nicht mehr so sehr punkten. Die drei Jungs wissen, was sie da machen, auch ohne große Akzente zu setzen spielen sie sehr sauber und ideenreich. Auch die selbstgebraute Produktion ist hörenswert, selbst den tollen Klang einer Dean-Gitarre kann man heraushören, die zudem sehr ordentlich bearbeitet wird. Aber die Jungs haben noch was zu bieten: Teresa. Wenn man Dank des Bandnamens eher an eine prall gerundete Rodeo-Mieze denkt, so kann die eher zarte Frontfrau da nicht mithalten. Braucht sie auch nicht, dafür hat sie eine coole, kraftvolle, etwas tiefer gelegte Stimme, die man ihr auf den ersten Blick so gar nicht zutraut. Was aus dieser kleinen Frau rauskommt ist echt groß, und wenn doch mal ein Ton etwas schräg hängt, dann macht das ihre charmante Stimme wett. Auch dass nicht jeder Song auf dieser EP ein echter Hit ist, nimmt man der Band nicht krumm, allerdings müssen sie auf dem gerade eingespielten Debüt-Album die Qualität der ersten Songs dieser EP aufrecht halten. Das werden sie sicher auch, das klingt mal auf diesem Appetizer durch. Auch wenn vier der Songs neu eingespielt auf dem Ende des Jahres erscheinenden Album vertreten sein werden, sollte man sich die EP ruhig sichern.

Wer auf Riff-orientierten Schweinerock mit Anleihen an Glam- und Country-Rock mit ordentlicher Härte und toller Sängerin steht, der sollte sich auf machen Richtung Meppen. Oder man kontaktet die Band bequemer über die  Bandhomepage

Veröffentlichungstermin: Oktober 2010

Spielzeit: 17:52 Min.

Line-Up:
Teresa – Vocals
Julian – Guitar
Sebastian – Bass
Florian – Drums

Produziert von Big Balls Cowgirl
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.bigballscowgirl.de

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/bigballscowgirl

Tracklist:
1. Stick To Your Guns
2. Head Back To Hell
3. Go For The Lead
4. Last Orders
5. Upon My Oath
6. Tough Days

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