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BEYOND THE FLESH: What the Mind Perceives

Zwickt mich mal jemand? BEYOND THE FLESH vermischen traditionelle Thrash-Einflüsse mit melodischen Death-Metal Anleihen und kreieren mit ihrem Escapi-Debüt "What the Mind Perceives" eines der hoffnungsvollsten Debütalben der letzten Monate. Großartig!

Aufgepasst: BEYOND THE FLESH wuchten mit ihrem Escapi-Debüt What the Mind Perceives einen Überhammer par excellance in die Verkaufsregale und sollten mit ihrer kongenialen Death-Thrash-Mischung nun ein ähnliches Maß an Aufmerksamkeit wie in der Heimat einsacken können! Die vier US-Amerikaner beschreiben ihren eigenen Sound als Crisp, tight and intelligent und hat man sich erstmal die zehn Tracks des Albums zu Gemüte geführt, so empfindet man diese Formulierung fast schon als untertrieben, denn die 2000 gegründete Kapelle hat es wirklich in sich: Man nehme ein paar alte TESTAMENT-Riffs, staube sie mit einem frisch duftenden Melodic Death-Lappen ab und verpacke sie ein ein blutrünstiges Grindcore-Konzept – fertig ist ein überaus lebendiger Mix aus zahllosen Abgehriffs und ultraeingängigen Melodien.

Bereits kurze Zeit nach erfolgreichem Einlegen von What the Mind Perceives staunt der Rezensent jedenfalls nicht schlecht, als ihm die Überhymne Rise Above the Weak (der potenzielle Hit des Albums) entgegenhämmert. Mit fast schon ein wenig an TESTAMENTs Over the Wall erinnernden Riffing holzen die technisch filigran an ihren Hackebeilen werkelnden Musiker nur so drauf los und jagen schnurstracks auf einen coolen Ohrwurmrefrain zu, dessen Groove man sich wahrlich nur sehr schwer entziehen kann. Auch beim folgenden Fleshwound steht vor allem der Häuserwände niederreißende Groove im Vordergrund, ansonsten fallen hier besonders die variablen Vocals Justin Learys auf, der sowohl in typischer Melo-Death-Tonhöhe krächzen als auch in tiefer NILE-Lage grunzen kann – man darf gespannt sein, ob der Schreihals dieses Niveau auch live halten können wird! Wer jedoch nach zwei eher melodischen Songs bereits geglaubt hat, den Stil dieser Combo völlig durchschaut zu haben, der wird vom anschließenden Stück sträflichst enttäuscht: The Scars that remain ist eine so kompromisslose Thrash-Walze geworden, dass sie problemlos auch auf dem letzten DEFLESHED-Longplayer Reclaim the Beat zu den großen Highlights gezählt hätte – man gewinnt den Eindruck, als würden die Berufsschlächter BEYOND THE FLESH mit jedem Song weiter in die Untiefen des menschlichen Körpers vordringen und ihre Aggressionen dabei immer weiter aufheizen! So metzelt man bei The Sick in perversesten Brutalo-Death Regionen, wütet beim orientalisch anmutenden Wasteland zumindest thematisch in erwähnter NILE-Manier und erinnert beim formidablen Titeltrack teilweise an die Holländer GOD DETHRONED – ein hochklassiges Maß an Abwechslung also, welches einen blutrot tropfenden Faden jedoch niemals vermissen lässt!

Unterm Strich ist BEYOND THE FLESH mit What the Mind Perceives (das im Heimatland USA übrigens schon seit 2003 erhältlich ist) also ein überaus vielversprechendes Debütalbum gelungen und ich lehne mich mit der Behauptung wohl nicht zu weit aus dem Fenster, mit dieser Langrille eines der besten Newcomer-Werke der letzten Monate in den Händen zu halten. Man darf gespannt sein, ob sich das Quartett noch weiter steigern können wird – der Masochist auf dem Cover scheint jedenfalls noch lange nicht ausgeweidet, von daher sollte also wohl noch genug Material für etwaige Nachfolgealben vorhanden sein. Also, werte Hobbyfleischer: Legt das Sezierbesteck für einen Moment zur Seite und pilgert in den nächsten Plattenladen, diese Jungs haben es verdammt nochmal verdient!

Veröffentlichungstermin: 23.05.2005

Spielzeit: 45:37 Min.

Line-Up:
Justin Leary – vocals, guitar

Rick Flanegan – lead guitar

Brian Gawaski – bass

Senen Solis – drums
Label: Escapi Music

Homepage: http://www.beyondtheflesh.net

Tracklist:
01. Rise Above the Weak

02. Fleshwound

03. The Scars That Remain

04. Is This Life?

05. The Sick

06. Wasteland

07. Darkest Days

08. Scattered Thoughts

09. Prophecies of the Dead

10. What the Mind Perceives

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