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AWAKE: Awake

Eine gute, aber sehr zwiespaltige Angelegenheit…

Vom selbstbetitelten Debüt der Band AWAKE bin ich wirklich hin und hergerissen. Auf diese Eigenproduktion bin ich mal wieder im Hellion-Katalog gestoßen und da sich die Beschreibung interessant anhörte, griff ich einfach blind zu. Doch wie bitteschön kommen die Jungs bei Hegewald dazu, dieses Album mit den alten PARADISE LOST zu vergleichen? Da gibt es doch fast gar keinen Berührungspunkt!

Was den Stil dieser deutschen Band angeht, so lässt sich dieser wirklich so gut wie gar nicht einordnen. Die Wurzeln liegen meiner Meinung nach im 80er-Jahre Power-Metal, der jedoch auf sehr eigenständige Art z.B. durch Death- oder Gothic-Elemente angereichert wurde. Aber genau diese Stilvielfalt stört mich seltsamerweise etwas an “Awake”. Es fällt mir schwer, dies zu erklären, aber irgendwie scheint das Album auf diese Weise etwas zerfahren.

Die besten Momente hat “Awake”, wenn sich die Band auf Melodien konzentriert

Ebenfalls als störend empfinde ich die Tatsache, dass die 80er-Wurzeln in erster Linie dadurch zum Vorschein kommen, dass oft Riffs verwendet werden, die schon damals ziemlich aufgebraucht waren. Weiter macht mir an der ein oder anderen Stelle der Gesang zu schaffen. Interessant jedenfalls die Aufteilung zwischen den beiden Sängern Scimo und Frank Spindler, der gleichzeitig für den Bass zuständig ist. Während Frank mit sehr warmen Grunz-Vocals (im Booklet als Grim Voice beschrieben) daherkommt, steht Haupt-Vocalist Scimo mit seinem gepressten Gesang immer kurz davor, einem ordentlich auf die Nerven zu gehen.

Die besten Momente hat “Awake” auf jeden Fall, wenn die Band sich mehr auf Gitarrenmelodien, statt auf Geriffe konzentriert, und so sind genau diese Songs auch die Höhepunkte auf diesem Album. Angefangen bei “Demon”, das einen nach dem ersten Hördurchlauf schon verfolgt oder das großartige “Dead Eyes” mit absolutem Ohrwurmcharakter. Höhepunkt des Albums stellt für mich jedoch der Doomer “Helena” dar, der mit deutschen Texten versehen wurde und bei dem Frank komplett die Vocals übernommen hat. Was jedoch das dämlich “heirate mich” am Schluss des Songs soll, versteh ich bis jetzt noch nicht…soll dies etwa eine Hommage an RAMMSTEIN sein?

AWAKE sind schwer einzuschätzen

Egal, jedenfalls wartet “Awake” mit Melodien auf, die sich im Gehör festsetzen und denen man sich fast nicht entziehen kann, auf der anderen Seite ist man aufgrund der o.g. Kritikpunkte beim Hören des Albums eben immer wieder hin- und hergerissen, was man denn nun tatsächlich von diesem Album halten soll. Für “Awake” kann ich wirklich keine Empfehlung abgeben, weder eine positive, noch eine negative.

Spielzeit: 54.50 min.

Line-Up

Frank Spindler – Bass, Grim Voice
Steve Behrend – Kick ‘n’ Sticks, Effects, B-Voice
Marcello ‘Ace’ Romeo – Guitar, Guit.-Synth, B-Voice
Günter Lamping – Guitar
Scimo – Main Voice

Produziert von: Awake (Eigenproduktion)

AWAKE “Awake” Tracklist

Pax Eterna
Funeral in Autumn Twilight
Transformation of Fears
Demon
Chains of Disbelief
Ethereal Traveller
Dead Eyes
Awake
tragic Dreams
Helena
Dark Legion
The Gates to Alveran

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